Showstripsilence tauchen aus Italien auf wie das Swampthing aus dem selbigen und im Gepäck haben sie Rotz'n'Roll ohne Ende. Hinter der sehr professionellen Verpackung (und der dazugehörigen Homepage, die auch schön gestaltet ist) verstecken sich vier Jungs und jede Menge „Monsters and Humans : horrific and all new“. So wird dieses Konglomerat genannt und kurz nach den ersten Takten setzte sich zunächst ein zufriedenes Grinsen in meiner Mimik fest, denn das kling so peppig, straight und dreckig – eine wahre Freude. Natürlich sind es 13 Titel die da in einer guten dreiviertel Stunde runtergezockt werden, nicht super aber ordentlich eingespielt. Textlich erkennt man künstlerische und politische Ambitionen, wobei aber noch eine Übung nötig ist, um die Sache stilistisch etwas reifer klingen zu lassen. So hören sich die Texte recht oft nach dem pupertären Spiel an : „Da muß man was 'dagegen' schreiben... aber wie? Und wie lassen wir es dann noch mit unserer Gruselstimmung verschmelzen?“ Aber naja, Texte sind ja nicht alles – wichtig ist doch vor allem, ob das Ding rockt. Mmmmmmmjo ...schon. Aber : es rockt halt immer gleich und langweilt deswegen. Stimmungstechnisch weniger an den optisch nahen Vertretern à la „Frankenstein“ oder „Vampire Beach Babes“ ist die Musik mehr eine dreckige Version amerikanischem Punkrocks – vor allem die melodisch eingesungenen Refrains haben mich immer wieder an „Jimmy eat world“ erinnert. Und da sind wir auch mal wieder am Knackpunkt angelangt : Der Gesang. Die melodischen Gesangseinlagen von Gitarrist Gento sind ordentlich und hörbar. Sein Volumen ist angemessen und seine Stimme passt zum „amerikanischen“ Sound. Das ist aber noch nicht alles (Leider), denn allgegenwärtig gibt es noch Shouts von Gitarrist Nummer zwei – und nicht nur der Name Lollo ist Mist, auch sein Gesang ist höllisch nervig und macht alles kaputt. Eine Mischung aus Baby, dem der Lutscher geklaut wurde und Ballermann-Besucher, der sich gerade ein zweites Mal die Sangria durch den Kopf gehen lässt. Und das dauerhaft. Auch während Gento singt.... wie unhöflich. Ab und an versucht er auch auf diese Art und Weise Strophen rauszupressen. Der Nervfaktor fällt beim Hören der Titel 1 bis 3 fast noch nicht auf, aber irgendwann ist man des (zu) normalen Gesanges überdrüssig und registriert immer ungefilterter, was Lollo da aus den Boxen quält. Lollo, laß es bleiben. Technisch hat Wallace von der Bassgewerkschaft ab und an auch Backingvocal-Parts – die sind mir aber nicht aufgefallen. Eine Lollo-Verschwörung ? Hat er die Parts gefressen ? Reinhören kann man, aber ich gebe keine Empfehlungen an, denn der Geschmack entfaltet sich erst bei heimischer Verkostung und ist dann auch schnell wieder vergessen. Halt, einen Tip gebe ich doch noch mit : „Think about you“ ist die Quotenballade schlechthin (mehr schlecht als hin !!!!) und wartet mit schief gesungenen „Ohne dich geht’s nimmer“-Seiertexten auf und einer Akustikgitarrenvergewaltigung, wie man sie selten auf Band erlebt hat. Na dann Prost.