Wurde der Projektname auf dem Accession Records Sampler Vol. 2 noch ’’S.H.N.A.R.P.H.’’ geschrieben, so hat sich die Schreibeweise mittlerweile in Shnarph! Geändert. Heißt also, die Punkte hinter den einzelnen Buchstaben sind weg und dafür gibt’s nun ein Ausrufezeichen. Soweit so gut, wer nun trotzdem mit dem Namen an sich noch nichts anfangen kann, dem sei erklärt, das Shnarph! aus dem Comicbereich abgeleitet ist und ’’Schnarf!’’ ausgesprochen wird. Dieser Ausdruck steht dann wiederum dafür, wenn im Comic jemand was aufs Maul bekommt. Zum Zeitpunkt des Accession Samplers war die Schreibweise noch unklar, nun steht sie aber in Form von ’’Shnarph!’’ fest. Soviel zum Namen und dessen Bedeutung, noch interessanter ist wer hinter diesem Projekt steckt, denn dies ist niemand geringeres als der Frontmann von Plastic, mit bürgerlichem Namen Matthias Ewald. Matthes betrachtet Shnarph! als eine Art ’’Back To The Roots - Geschichte’’, sieht er doch in den Klängen, der Musik von Shnarph! die Wurzeln seines musikalischen Schaffens, welche er jedoch mit Plastic bisher nicht so recht ausleben konnte, was dann die Geburtsstunde von Shnarph! bedeutete.

Die Resonanz die Matthes auf den Accession Sampler Beitrag ’’Gottes Furcht’’ bekam war ziemlich überwältigend, nun gibt es mit der ’’Atmen - EP’’ endlich ein erstes Release von Shnarph! auf das einige Leute bereits mit Spannung gewartet haben dürften, inklusive meiner Wenigkeit selbst. Sieben Tracks, davon sechs verschiedene, da es von ’’Reden Und Atmen’’ eine Kurz - und eine Langversion gibt. Der Song ’’Experience’’ ist in gewisser Weise ein Bonus - Track, obgleich er in der Tracklist nicht als solcher aufgeführt ist, aber es ist der erste Shnarph! - Song überhaupt, der vor immerhin schon fünf Jahren, nämlich 1999 entstanden ist. Dieser Song erschien bisher nur auf einem einzigen Sampler und somit dürften den Song noch nicht wirklich viele Leute gehört haben. Das Besondere dabei ist, das dieser Song quasi erst im nach hinein zum ersten Shnarph! - Song wurde, denn es war der erste Song von Matthes überhaupt und dieser passte dann eben besser zur Musik von Shnarph!, als zu der von Plastic.

Die musikalischen Soundgeflechte der einzelnen Songs werden durch sehr prägnante Sprachsamples vervollständigt, so sind es im Song ’’Er’’ die Worte von Penelope Cruz´, die schildern wie sie in ’’Gothika’’ nachts vom Teufel vergewaltigt wird. Die einzelnen Songs gehen allesamt, jedeglich vom flächig düsteren Track ’’Das Berghaus’’ einmal abgesehen ordentlich rhythmisch zur Sache. Es sind noch nicht einmal immer ’’nur’’ die fettesten Beats die die Stücke nach vorn bringen, sondern mehr die teils filigran arrangierten Soundcollagen die in Verbund mit den Beats den einzelnen Stücken den eigentlichen Schub nach vorn mitgeben. Ein feiner Vorgeschmack auf kommende Releases dieses Projektes, das für Leute denen beispielsweise auch Projekte wie Soman oder auch Combichrist gefallen, genau das richtige sein dürfte.

Abschließend sei auch noch durchaus positiv bewertet, das es auf dieser Veröffentlichung eben nicht unzählige Mixe eines Stückes gibt, sondern das hier auf Abwechslung und Vielfalt gesetzt wurde.