Stephan Abonyi, geboren in Ungarn und Jahrgang 1976 ist der Kopf hinter Sequence-X und 2001 startete er das Projekt nach einigen anderen vorangegangenen musikalischen Gehversuchen. „Kern 14“, so der Titel dieses Albums ist nur im Eigenvertrieb über die Homepage zu bekommen und die Erstauflage dieser CD ist auf 333 Exemplare begrenzt, wer also noch eine CD abbekommen will sollte sich ranhalten. Auf der Homepage kann man im übrigen auch in die Stücke reinhören, von daher muss also niemand befürchten die Katze im Sack zu kaufen. Das Album beinhaltet insgesamt 11 Tracks, wobei die Stücke 01-10 aufeinander folgend ablaufen, um nun zum 11. Track dem Bonustrack zu gelangen müsst ihr euch bis zum Track mit der Nummer 99 vorarbeiten, oder ihr genießt die Pause(n) bis dahin. Sequence-X bietet auf „Kern 14“ hauptsächlich Industrial orientierte Tracks, aber nicht ausschließlich. Das Album hält einige Überraschungen parat, was Sounds und Melodien angeht, so ist Track 08 „Nicht Normal“ beispielsweise eine Huldigung an alte NDW-Tage, oder um es vielleicht etwas neumodischer auszudrücken könnte man den Sound auch als Neo-Pop angelehnt bezeichnen. Gerade der durch seinen markanten Namen auffallende Song „Gehenkt“ bekommt durch eine unterschwellige eingängige Melodie einen Charakter verpasst, der einerseits von der Brisanz der Thematik etwas ablenkt und andererseits die einsetzenden Beats gar zu entschärfen weiß. „Today“ ist dann ein Song der durchgehenden Gesang enthält, dies englischsprachig und entsprechend mit verzerrter Stimme um in diesem Fall vielleicht auch das Genretechnische Klischee zu bedienen, klingt jedoch absolut solide und geht ordentlich nach vorn. Die meisten Songs auf „Kern 14“ enthalten deutschsprachige Texte, bzw. Sprachsamples, die durch ihre Aussagen meistens schon für sich sprechen. Die Songs sind allesamt rhythmisch durchstrukturiert und oftmals mit Melodien angereichert, so das auch bei den meisten Stücken der Einsatz in Clubs vorstellbar erscheint. Ein gutgemachtes Debütalbum, was durchaus mit Abwechslungsreichtum aufwartet und mit seinen Beats dazu anregt sich zu bewegen. Für Freunde von Industrial- und EBM-Sounds ein absoluter Geheimtipp, schade nur das an Hand der geringen Stückzahl diese Musik eher einer kleineren Gemeinde vorbehalten sein wird. Das sich dies in absehbarer Zeit ändern könnte halte ich für durchaus realistisch, denn wenn irgendein Label von Sequence-X Wind bekommt, bietet sich da vielleicht schon bald eine entsprechende Veröffentlichungsplattform, zu wünschen wäre es jedenfalls.