Vorweg: Bei vielen Seabound-Hörern wird die Re-Release von "No Sleep Demon" nach nur drei Jahren einige Fragen aufwerfen. Deshalb verweise ich mal auf die dependent-records Seite, auf der man unter ‘Seabound’ eine nachvollziehbare Erklärung der Band selbst lesen kann. "No Sleep Demon V2.0", ist mit Abstand eines der Genre-Highlights 2004 und stellt zweifelsohne auch Future-Pop-Kollegen wie Apoptygma Berzerk vorerst in den Schatten. Natürlich darf man nicht vergessen, dass die Neuauflage auf dem Erfolg der "No Sleep Demon" CD basiert und dementsprechend erneut daran anknüpft. Die gelungene Überarbeitung von Martin und Frank sollte aber auch nicht unbedingt unkommentiert bleiben. Würde ich sagen, dass das Album absolute Lässigkeit transportiert, feine rhythmische Muster vorzeigen kann, dynamisch, tanzbar und melodisch ist könnte man mir Übereifer vorwerfen und versuchen mich gewaltsam wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Da das allerdings Tatsachen sind, würde ich lügen, wenn ich irgendetwas anderes behaupten würde als genau DAS! Fast durchgehend frostige Vocals, egal ob beim simplen Tanzflächensound "Smoke" und "Hooked", oder dem poppigen Geklimper "Exorcize". Ruhiger und düster wirken dann die Tracks "Travelling", "Point Break" und "Day Of The Century". Sowohl in der 80's Abteilung als auch in der schroffen Elektro-Ecke bediente man sich hörbar an diversen Elementen und lässt diese passend mit einfließen. Unverbindlich, jedoch wärmstens zu empfehlen sind, wie schon weiter oben erwähnt, "Hooked" und das wunderschön getragene Instrumentalstück "Avalost". Meiner Meinung nach, hat diese Scheibe alles was man braucht. Hinzu kommt noch das äußerst lukrative Angebot, auf welches sich das Label und die Jungs von Seabound bei der Neuauflage geeinigt haben: "Sowohl wir als Band als auch Dependent verzichten dabei auf einen Teil der Einnahmen, damit der Endpreis niedriger ist als bei einer normalen CD." Und alle Achtung: zu diesem mehr als fairen Angebot kommen außerdem noch 3 Bonus-Tracks und das 12-seitige Booklet gestaltet von Ingo Roemling (monozelle.de) dazu.