Endlich ist es soweit: Seabound präsentieren ihren dritten Longplayer "Double-Crosser". Das Album wird als limitiertes DigiPak mit Bonus CD, neben der Standard Version, ab dem 27.10. überall erhältlich sein und knüpft, was das Artwork anbelangt, wieder an vertraute und bereits bewährte Künste an, die Ingo Römling (monozelle) beisteuert. Auch sonst bleibt nichts dem Zufall überlassen und das Duo Martin Vorbrodt und Frank Spinath haben sich für "Double-Crosser" den Photographen Roman Kasperski und als Produzent Olaf Wollschläger plus Co-Produzent Eskil Simonsson (Covenant) mit ins Boot geholt. Hier lässt sich nicht nur vermuten, dass Seabound an vorangegangene Erfolge (Chartplazierungen, internationale Anerkennung) anknüpfen wollen, hier findet sich die Bestätigung dafür, dass das Duo aus der Masse heraussticht und ein Album auf den Markt bringen, was geworden ist, was Martin und Frank gewollt haben; nämlich etwas Besonderes. Passend zur Jahreszeit, kommen die Beiden mit schweren, kühlen, dunklen und melancholischen Klängen, verpackt in den unterschiedlichsten Stilen, wie u.a. Darkwave, Electronic und Synthie-Pop. Die vielschichtigen Titel bieten dem Hörer Gelegenheit sich an verschiedenen Orten mit ihnen vertraut zu machen. Sowohl tanzbare Titel, die einem im Club begegnen und auf die Tanzfläche ziehen, als auch nachdenkliche, atmosphärische Sounds, die man eventuell lieber Zuhause konsumiert, lassen sich auf "Double-Crosser" finden. Der Albumtitel der CD verweist darauf, dass sich die einzelnen Titel mit der Thematik der Täuschung und der des Verrats auseinander setzten. Hier treffen interessante Texte auf intelligente, hochwertige Sounds. Sobald man die CD eingelegt hat und der Opener "Scorch The Ground" beginnt, dann weiß man, dass kann nur Seabound sein. Treibender Flächensound und auffordernde Beats bestimmen nicht nur den Opener, sondern auch "The Promise". "Doubleplusungood" und "Sapphire" haben für sich die ruhigen, sphärischen Klänge gepachtet, zu denen auch das noch dunklere, melodische "October Song" und das Instrumental "Every Last Grain" passen. Die hintere Mitte bildet mit "Castaway" einen der besten Albumtracks, der sich langsam, schwermütig und melodisch anbahnt, bis er im Refrain treibend und gänsehautartig ausdrucksstärker wird und fesselt. Schneller und tanzflächenorientiert ertönt dann "Traitor (extended)" und entpuppt sich mit seiner kühlen Electronik und den Frost-Vocals als härtester Albumtitel. Der Schlusstitel "Breath" avanciert vom balladenähnlichen, schwerelosen zum ungehaltenen Clubsong und leitet eigentlich gleich zur Bonus CD über. Diese wartet mit einem neuen Song und drei Remixen von Rotersand, Covenant und Tankt auf, wobei der Covenant Remix die Tanzflächen zum Glühen bringen wird, "Asymmetry", die Electro-Fans erfreuen dürfte, der Rotersand Mix nett ist und "Poisonous Friend (Hymn)" das I-Tüpfelchen ist! Puh! Da kommt was auf den Hörer zu. Vielleicht geht es dem einen oder anderen am Ende auch so wie mir, dass er meint, eigentlich etwas Anderes erwartet zu haben, dennoch aber vom "Double-Crosser"-Ergebnis überwältigt ist. Ich sage: kaufen!