Mit dem aktuellen Release "Aphelia" präsentiert die Berliner Formation ihr mittlerweile sechstes Album. Seit Erscheinen des Vorgängers "Saviourine" sind ganze fünfzehn Monate verstrichen, auch wenn es dem einen oder anderen (ich zähle mich dazu) noch gar nicht so lange vorkommt. Zehn neue Titel und drei Live-Bonustracks im hochwertigen und aufwendig gestaltetem Digipak warten auf den Hörer und wollen zeigen was sich seit "Saviourine" bei Scream Silence getan hat. "Aphelia" startet mit einem Opener, der nahezu alles besitzt, was die Musik von Scream Silence ausmacht. "My Eyes" fesselt den Hörer mit einer atemberaubenden emotionalen Intensität in Kombination mit Hardy Fiting's charakteristischen Stimme und dem SS-typischen Gothic Rock Sound. Der Opener erinnert an die ausdrucksstarken Songs "Narrowness" und "The Void" vom Vorgängeralbum, dennoch handelt es sich bei "Aphelia" nicht um einen bloßen Nachfolger, der sich selbst kopiert . Der Schwerpunkt hier liegt bei den düsteren, kraftvollen und schnelleren Nummern wie: "Harvest", "The Vitriol", "My Tenebrous Illusion" und "In Every Sin". Für Abwechslung sorgend mischen sich die Kontrastnummern wie u.a. "Unspoken" und "Nothingness" dazwischen. Weniger gut kommen die Titel "Kerosene" und der über 10 Minuten lange Abschlusstrack "Aphelia" weg. Beiden Titeln sind keine gelungenen Übergänge beschert wurden und darüber hinaus verliert sich der Titeltrack in Langeweile und verfügt einfach über kein gutes Timing. Insgesamt (man möge mir den Vergleich verzeihen) ist das neue Album ein recht typisches Scream Silence Werk, das aber ohne Zweifel nicht an die Stärken und Emotionen von "Saviourine" anknüpfen kann. Deshalb auch nur für die Komplettierung der Sammlung empfehlenswert.