Es gibt Black Metal – und es gibt eben auch K.F.R. Was 'Maxime Taccardi' da seit Jahren unter diesem kryptischen Kürzel entfesselt, ist kein schnödes Musizieren mit Corpsepaint und Windmaschine, sondern ein intensives Gesamtkunstwerk aus Klang, Bild und innerer Zerrüttung. Jetzt hat der französische Meister des Unbehagens nicht nur ein neues Video veröffentlicht, sondern auch den Re-Release seines Albums Pain/Ter angekündigt – und das in edlen physischen Formaten, versteht sich.

Das Video zur neuen Single Retrograde ist keine leichte Kost – aber das erwartet man bei K.F.R vermutlich auch nicht, wenn man nicht gerade aus Versehen auf YouTube vom Katzenvideo abgerutscht ist. Stattdessen wird man mit atmosphärischer Bildgewalt und beunruhigender Intimität konfrontiert, die irgendwo zwischen nihilistischem Kunstfilm, psychotischer Traumsequenz und musikalischer Selbstzerfleischung pendelt. Schwarzweiß? Fehlanzeige. Hier sind alle Farben vorhanden – nur eben in der düstersten Schattierung ihrer selbst. Und als wäre das nicht genug, öffnet Time To Kill Records erneut die Pforten zur Hölle: Pain/Ter, das 2023 ursprünglich veröffentlichte und längst vergriffene Album, erscheint am 20. April 2025 als limitierte CD und LP. Die Tracklist liest sich wie ein Liebesbrief an den Weltschmerz – von Une Dernière Valse avant de Crever über Till there is Nothing left in Me bis hin zu The Serpent’s Kiss, letzterer sogar mit Kvarforth als Gast, der vermutlich beim Einsprechen der Vocals einen Exorzismus durchlebt hat.

Sammler dürfen sich zusätzlich auf ein Bundle freuen, das das Album mit der neu aufgelegten Version von Taccardis Book of Death kombiniert – ein düsteres Kompendium zwischen Bildband und okkulter Offenbarung, das zeigt, dass der Mann nicht nur Musik macht, sondern Welten erschafft. Unheimliche, faszinierende, zutiefst verstörende Welten. Wer also genug hat von Black Metal nach Schema F, der sollte sich Retrograde zu Gemüte führen – am besten nachts, allein, und mit leicht geöffnetem Fenster. Nur so für den Luftzug. Und wer danach noch aufrecht steht, der darf sich auf den 20. April freuen. Denn Pain/Ter kommt zurück. Und bringt alles mit, was der Name verspricht.