Scary Bitches - the island of the damned

Sie wollen mal wieder etwas erleben? Sie mögen es etwas wohlig morbide? Und der Spaß darf auch nicht zu kurz kommen? Dann lade ich sie herzlich zu einer kleinen Reise auf die „Island of the damned“ ein. Bereits zum dritten Mal laden sie die drei schrecklich schrillen und nicht mehr ganz so taufrischen furchteinflößenden Schlampen ein zu einer illustren Reise durch die wunderbare Welt des Wahnsinns. Dass ihre Reisebegleiterinnen Alma, DEADri und Bet für jede Menge guter Laune und großartiger Musik sorgen können wissen hoffentlich die meisten Dank der beiden herrlichen Vorgänger „Lesbian vampires from outer space“ und „Creepy crawlies“ und den fantastischen Live-Auftritten während der letzten Jahre. Zumindest aber wird sich jeder, der sich auch nur ein wenig für Goth Rock, Batcave, Death Rock, etc. begeistern kann, bereits dabei erwischt haben, zu ihrem Gassenhauer „You’ll end up looking like the scary bitches“ auf einer Tanzfläche wiedergefunden haben. Nun weht aber ein etwas anderer Wind in den Segeln, denn die Bordkapelle klingt 2009 wesentlich elektronischer als gewohnt. Das merkt man bereits recht schnell beim Titeltrack, der die bunte Fahrt einläutet und einen fröhlichen Ausflug der drei Damen beschreibt. Natürlich inklusive Zombie-Einlage. Die Beats und Synthies stehen gleichwertig neben Gitarren und Schlagzeug, die Melodien gehen schrill aneinander vorbei und passen doch irgendwie zusammen und über allem thront der wunderbar kauzige Gesang von Alma. Und sie hat viel zu singen, denn in den Jahren seit der letzten Reise erlebte sie das Ende einer romantischen Raucher-Lungenkrebs-Beziehung, lernte typische Gruftifrauen kennen und sogar ihren eigenen Doppelgänger. Zum Heulen komisch und im gewohnt suffisticated klingendem britischen Akzent sind die Texte einfach gleichwertig neben der Musik. Hier erzählen eben nicht irgendwelche jungen Leute nette Schwarzgeschichten, diese Damen hier sind trotz aller Schrillheit einfach etwas älter und charmanter. Und niemand will mit Adeligen aus Transsylvanien zusammen sein, wenn es nur Fledermäuse zum essen gibt und der Porsche vom aufgebrachten Mob entführt wird – aber ich will immer wieder davon hören im bezaubernsten Stück „Bats“. Hingesetzt, angeschnallt und zugehört – diese Reise wird sich gewiss für viele lohnen, denn musikalisch sind die Damen nicht nur elektronischer sondern auch einfallsreicher geworden und haben noch eine zusätzliche Schippe Eigenständigkeit in den Ofen geworfen. Ein echter Segen in Zeiten kreativer Dürre in diesem Musikbereich. Kurzum: das hier ist eine musikalisch und inhaltlich wirklich richtig gute CD geworden - also schnell buchen und auf zur Insel!!!

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