Auf laZercowboys, seinem zweiten Album bei Hands, verfolgt SaturmZlide ein sehr interessantes Konzept, vielmehr eine Geschichte, in der ein paar übermütige Astronauten ins Weltall geschleudert werden, nachdem sie die Kontrolle verloren haben. Austronaut Raphael droht seine Hilflosigkeit in den Wahnsinn zu treiben. Allein schon diese Vorgeschichte macht neugierig auf das Album, aber wer SaturmZlide kennt wird wissen, dass man auch auf die musikalische Umsetzung gespannt sein darf. Das Intro Earthshine bringt die Richtige Stimmung um sich in die Geschichte einzufühlen, eine dunkle, kalte Leere breitet sich aus und man kann förmlich miterleben, wie hilflos der Protagonist im Weltall umhertreibt. Lost in Space verführt, trotz der Hilflosigkeit, die der Titel ausdrückt, mit wunderbaren weiblichen Vocals, die perfekt eingebaut wurden. Some Form, some Dimension und Black, Deep and Vast zeigen wiederum nach vorne und beschreiben noch mehr das Treiben im Weltall, die aufkommende Panik, die bedrückende Stille, das Rauschen und die Orientierungslosigkeit – einfach fantastisch, wie SaturmSlide mit seiner Musik Bilder erzeugen kann. Das ganze Album baut sich mehr und mehr auf, verstrickt den den Hörer immer weiter in Geschichte und lässt ihn dran teilhaben, an allen Situationen und Emotionen. Nach dem ruhigen Intro, den zwischenzeitlichen Electrobeats mit schneidenden Sequenzen, Sprachsamples und Vocals endet das Gesamtwerk in einem berauschenden Klangfinale, in einer Urgewalt an Bildern und Farben mit hinreissenden Melodien, Rhythmen und vor allen Dingen der Fähigkeit, den Film zur Story beim Hörer im Kopf entstehen zu lassen. Bei allem Lob und Begeisterung muss aber auch gesagt werden, dass jeder Mensch Musik anders aufnimmt und verarbeitet und wer beim Hören von laZercowboys nicht in eine Geschichte oder einen Film abtaucht oder es auch einfach mal nicht möchte, der kann mit diesem Album trotzdem hervorragende Musik genießen. Auch wenn laZercowboys stellenweise sehr melodiös und ruhig daherkommt, so bleibt sich SaturmZlide doch selber treu und tischt hochwertigen und durchdachten Rhythm and Noise auf, der obendrein auch noch mit einer tollen Story aufwartet und durch die originell gestrickte Komplexität sowohl Zuhause als auch im Club funktioniert. Was will man mehr?