Mir kocht die Suppe über.... Da dreht die nunmehr dritte Langspielgrille der Saints of ruin ihre Runden in meinem Player und recht schnell kann man zum Schluss kommen: Eine Spargelcremesuppe kann mehr Gefühle erzeugen als das Werk der Amerikaner... Immerhin hat eine kleinere Veränderung im Sound des 4ers stattgefunden. Denn im Gegensatz zu "Nightmare", das vor einem guten Jahr besprochen werden wollte, wurde der Härtegrad angezogen. Die E-Gitarrenarbeit ist schön schrabsig und fast schon metallig. Das kann manchmal wachhalten, meist aber nicht. Denn was hilft Härte, wenn das Gitarrenspiel bisweilen aus einem Ton alle 2 Sekunden besteht – Robby der Roboter spielt Program A? Ansonsten hören wir schleppend dahinschlurfenden Goth/Death Rock, den die Band Bat Cave, nennt. Es erschallen weiterhin Kleisterkeyboards der vernachlässigbaren Sorte, ein Drum Sound, den Lars Ulrich auf der St.Anger nicht mieser hätte hinbekommen können (nur spielt der wenigstens schneller) und die soliden Vocals von Frontfrau Gundel Gaukelei, verzeih': Ruby Ruin. In Sachen Kompositionen wurde ganze Arbeit geleistet – so angepasst und unspektakulär habe ich 40 Minuten schon lange nicht erlebt. Es beginnt immer scheppend mit etwas zähen Strophen und geht dann über in etwas oppulentere 08/15 Refrains, die man immer bekannteren Vertretern aus der Rock, Pop und Gothik Geschichte zuordnen kann. Die Texte sind ... hilfreich, jungen Menschen aus aller Welt die englische Sprache zugänglicher zu machen: Einfach, simpel gereimt und fern von Tiefgang oder gutem Konzept. Und dann ist da noch die Produktion, die den erdigen Garagensound gut erhalten konnte: "Glampyre" klingt amateurhaft – manches ist schön fett (Gitarren), manches schwammig (Keyboards), manches zu laut abgemischt (Vocals) und anderes furchtbar scheppernd (Drums). Hier wurde zu flickschusterartig versucht, das Fehlen eines Tiefen gebenden Instrumentes (Bass) durch die Produktions auszuleichen. Ein durchschnittliches Album einer Durchschnittsband mit unterdurchschnittlichen Sound. Es gibt wirklich kaum einen Grund, "Glampyre" anzutesten – zur Zeit kommen haufenweise gelungene oder zumindest spannende Goth Rock Alben auf den Markt, die allesamt die Saints of ruin in die Tasche stecken. Und den Titel kann ich in Zeiten, in denen mich Vampire in wirklich jeder Produktschiene anspringen, wirklich nur noch beschmunzeln.