Nach ‚Ghost White’ der Teaser-Single, die online only verfügbar war, veröffentlichen Rupesh Cartel ihr zweites Album mit dem etwas strange daherkommenden Namen ‚The Disco and the What Not’. Im schwarz/weiss/orange gehaltenen Digipak gibt’s bei der Limited Edition zu den elf Album Songs noch sieben Remixes auf einer zweiten CD. Wer nach ‚Ghost White’ auf eine CD voller Herzschmerz gewartet hat, wird hier die ein oder andere Überraschung erleben. Zwar liefern die beiden Herren Ginner und Gustafsson kein Old-School EBM Album oder Ähnliches ab, aber die Bassläufe werden schneller und tanzbarer und der Gesang im positiven Sinne stellenweise monotoner. Wäre der Futurepop nicht totgesagt, ich würde behaupten, dass hier so einige Songs enthalten sind, die in diese Kategorie fallen könnten. Zum Beispiel ‚In Denial’ das neben der Album Version vor allem im ‚Rename Club Mix’ in dieser Sparte überzeugt. Ebenso muss man an dieser Stelle ‚Defence Reaction’ im ‚Romi Remix’ nennen, das im Original wohl die am meisten treibende Sequencer-Line aufweist. ‚Hide like you’ wiederum ist reiner Synthpop mit bestechendem Refrain, der von Lowe noch um ein Vielfaches bittersüßer aufbereitet wird. Woher nehmen die Jungs nur dieses Remix-Potenzial? ‚Ghost White’, darüber muss ich an dieser Stelle nicht mehr viel sagen! Bloß zwei Dinge: Jahres-Top-Ten-Anwärter und: neben der Album Version in einer melancholisch-tränen-beschleunigenden Acoustic-Version enthalten. Warum es ‚Battle Cry’ nur auf die Limited Edition geschafft hat bleibt ein Rätsel, denn dieser Song hat ein Hit-Potenzial wie nur wenige andere Tracks des eigentlichen Albums, so vielleicht ‚Push’ und ‚The Abyss’. Mit ‚Another Damage’ ist dann noch eine zweite Ballade enthalten, die mit erstaunlich wenig Süßstoff auskommt. Ein wirklich schönes Werk im poppigeren Elektronikbereich ohne große Affinität zum four-to-the-floor Beatwird hier abgeliefert. Kleine Abzüge gibt’s für den teilweise recht gleichförmig wirkenden Gesang und so zwei bis drei Lieder die es bei mir bisher noch nicht geschafft haben den Charme des restlichen Albums zu versprühen. Auf jeden Fall lohnt es sich aber die limited Edition in Betracht zu ziehen, denn hier gibt’s mit den verschiedenen Remixes interessante Interpretationen, die den typischen Rupesh Cartel Sound abändern und so interessant neu präsentieren. Die amerikanische Version des Albums enthält übrigens eine etwas andere Zusammenstellung der Bonus-CD.