Im Frühjahr diesen Jahres veröffentlichte die Band die „Merging Oceans“- EP, nun folgt mit „Truth Is Fanatic“ also der erste Longplayer von Rotersand. Die Songs auf dem Album führen eine Stunde lang durch verschiedene Facetten elektronischer Musik. Es wird für Bands heutzutage immer schwerer Songs zu produzieren, die nicht in irgendeiner Form an etwas schon einmal da gewesenes erinnern und so kann man auf „Truth Is Fanatic“ bei dem ein oder anderen Track durchaus Parallelen zu anderen Bands oder Projekten ziehen. Aus gesanglicher Sicht heraus fühlte ich mich mitunter etwas an Tom Shear (Assemblage 23) erinnert, aber dies stellt keineswegs einen Kritikpunkt dar, nur kam es mir persönlich mitunter so vor. Die meisten Songs auf „Truth Is Fanatic“ sind an sich sehr dynamisch, wobei mir so etwas wie ein absoluter Hit-Kandidat auf dem Album fehlt. Bei den meisten Stücken überkommt einen ein sehr angenehmes Hörgefühl, welches einen auch die CD komplett anhören lässt, aber Clubtechnisch fehlt mir dann wie schon angedeutet, ein Brett, ein Hammer, ein Überflieger, oder nennt es wie ihr wollt. „Electronic World Transmission“ (Track 04) und „Move On“ (Track 08), das am Anfang etwas an VNV Nation erinnert, sind die beiden Songs auf dem Album, die ich persönlich favorisiere, da sie irgendwie etwas haben, was sie meiner Meinung nach vom restlichen Material des Albums unterscheidet. Produktionstechnisch geht das Album ohne Abstriche durch. Nicht nur die Geschmäcker sind verschieden, sondern auch die Ansichten zu Musik als solches und so kann ich den Eigenschaften der Begleitinfo nur sehr bedingt folgen. Mitreißend, kontemplativ (was immer das auch sein mag) und zeitgemäß als auch trotz allem zeitlos sind die Ziele der Musik des Albums, die da in der Info zur CD beschrieben werden. Jeder muss hier selbst herausfiltern, was für ihn persönlich zutreffend erscheint, ich enthalte mich an dieser Stelle einer persönlichen Beurteilung dessen. Als Debütalbum sicherlich nicht uninteressant, als Album, dass sich nun mit einer ganzen Reihe anderer Releases der Electro-Sparte messen lassen muss, eher im Mittelfeld anzusiedeln und mit vier Sternen denk ich, ganz gut dabei für ein Debütalbum.