Wenn Philipp Münch alias The Rorschach Garden ein neues Album veröffentlicht, dann steht die elektronische Musikszene Kopf! Pleasure Under Pressure, das am 15. November 2024 erscheint, enttäuscht in dieser Hinsicht keineswegs. Münch, der bereits 1988 die analoge Underground-Welt betrat und die Synthesizer zum Singen brachte, beweist mit dem Release erneut, dass er das Einmaleins der melancholischen Elektronik nicht nur beherrscht, sondern es mit spielerischer Leichtigkeit neu erfindet.

Schon beim ersten Hören fühlt man sich zurückversetzt in eine Zeit, als der Walkman das Nonplusultra der Mobilität war und Kassettentapes unsere treuen Begleiter – aber keine Sorge, Bandsalat bleibt uns hier erspart! Stattdessen gelingt es Münch, einen charmanten Spagat hinzulegen, zwischen tiefer Melancholie und unverwüstlichem Optimismus, der jeden Takt durchzieht. Man merkt schnell: Hier werkelt kein Anfänger am Synthesizer, sondern ein erfahrener Klangkünstler, der die 80er-Electro-Wave nicht einfach kopiert, sondern mit frischem Wind und einem Augenzwinkern neu interpretiert.

Während andere Künstler ihre Hörer mit aggressiven Beats und Synthesizer-Attacken regelrecht überfahren, bleibt The Rorschach Garden gelassen wie ein Zauberwürfel-Profi nach dem fünften Zug. Das Ergebnis? Eine entschlossene Ruhe – elegante, charmante Elektropopmusik, die nicht mit der Tür ins Haus fällt, sondern wie ein guter Freund zu später Stunde mit einer Flasche Wein und einem wissenden Lächeln vorbeischaut.

Wer Münchs musikalischen Werdegang verfolgt hat, weiß, dass er so wandelbar ist wie ein Vokuhila in den 80ern – und das schon seit seinen ersten Schritten in der Underground-Tape-Szene und später mit Projekten wie State Protection. Auch heute tanzt er noch aus der Reihe (und das im Takt!), was Pleasure Under Pressure so einzigartig macht. Das Album ist wie ein guter Wein, der mit den Jahren nur besser wird – eine raffinierte Weiterentwicklung seiner minimal-elektronischen Phase, die die Tradition seines Sounds mit einem Augenzwinkern fortführt.

Am 15. November heißt es also: Ohren spitzen und vielleicht den alten Mp3-Player entstauben! Münch zeigt uns, wie man zeitlose Melancholie und hoffnungsvollen Optimismus in ein Klangbild packt, das so charmant ist wie ein Gentleman mit Synthesizer. Ein absolutes Muss für alle Fans elektronischer Klänge, die nach einem Hauch von 80er-Nostalgie suchen, ohne dabei in der Vergangenheit stecken zu bleiben – schließlich wollen wir ja nicht, dass uns der Bandsalat wieder einholt!