Fünf junge Männer mit zotteligen 60er Jahre Haaren und passenden 60er Jahre Klamotten sind auf dem Backcover des Debut-Albums ‚Rooney’ in 60er Jahre Farben abgebildet. Auf dem Innencover stehen die Herren mit ihren Instrumenten im gleißenden Gegenlicht an einem kalifornischen Strand. Muss ich noch etwas zur Musik sagen? - Na gut, dann mach ich’s trotzdem! Direkte Einflüsse aus dem bereits mehrfach zitierten Jahrzehnt paaren sich hier mit aktuellen musikalischen Referenzen. Nicht umsonst nennen Rooney unter anderem die britischen Kollegen ‚Blur’ wenn es um die Selbsteinschätzung der musikalischen Wurzeln geht. Klar, die Musik hört sich eher so an, als ob Blur sich in Weezer umbenannt hätten und Ihre Britpop-Wurzeln hinter sich lassen wollten, aber Spuren sind eben doch noch zu erkennen. Nächste Frage: macht das ganze Sinn, oder ist das nicht eben alles schon mal da gewesen? Es ist... aber wie oft bekommt man schon völlig Neues geboten? Hauptsache die Jungs machen das, was sie machen, richtig! Und das ist durchaus der Fall. Rooney beherrschen Ihre Instrumente, schreiben interessante, dynamische Songs und bringen diese mit einer ordentlichen Portion Selbstbewusstsein und Freude auf den vorliegenden Silberling. Dabei ist der Opener ‚Blueside’ mit gesanglichen Anleihen bei den Beach Boys einer der Höhepunkte auf dem Album, ein weiteres Leckerli sicherlich das Mid-Tempo-Stück ‚That Girl Has Love’, das mich persönlich stellenweise an Supergrass erinnert. Deshalb: Allen, die dieses Jahr einen Trip an die Westküste der USA vorhaben, sei diese Scheibe als Pflichtkauf für den passenden Soundtrack im Leihwagen ans Herz gelegt, alle anderen sollten sich mit Rooney bei geschlossenen Augen und einem Six-Pack Budweiser auf dem Balkon zumindest gedanklich nach ‚Big Sur’ begeben können...