Twilight Clones von Robert Ziino ist ein Album, das Fans des experimentalen Genres sicherlich den einen oder anderen Freudenstoß entlocken wird, dem Rest der Hörer aber nach der 1. Minute des ersten Titels und dem anschließenden Skippen der nächsten Tracks keinen großen Gefallen bereiten wird. Was sich nämlich, zumindest für mich, stark unangenehm durch alle Titel zieht, das ist der Hall. An und für sich nicht schlecht, jedoch klingt er sehr stark studiomäßig. Die sechs Songs unterscheiden sich vom Arrangement her schon, bleiben jedoch immer stark an einem Thema hängen, so dass keine echte Spannung aufkommt. Und die könnte gerade bei experimentalen Sachen den jeweiligen Titel nach vorn bringen. Allein Titel Nr. 2 - "The Pod Door" - vermag ein gewisses Bild in meinem Kopf zu formen: ein Dschungelausflug im All, jedoch ohne Ziel. Zwar ist Robert Ziinos Idee, mit diesen Titeln Schallgemälde aus Klängen und Emotionen zu erschaffen, aber es erscheint immer so, als ob es nur ganz kleine Schnipselchen dieser Gemälde sind, die wir da hören. Vom Ansatz her nicht schlecht, aber von der Umsetzung her noch nicht bei den "Neuen Meistern" angekommen. Sicherlich kann die CD gut für multimediale Shows aufgrund ihrer Andersartigkeit verwendet werden – vor allem die abschließende 13:35-minütige Geräuschansammlung "Desert Noise" -, aber prinzipiell sind die Anwendungsgebiete doch stark eingeschränkt. Dass die CD öfter im Player laufen wird, glaube ich wegen des Experimental-Charakters ehrlich gesagt nicht, lasse mich aber gern vom Gegenteil überzeugen.