Reza - Moonless

Rezas “Moonless” erschien in Frankreich bereits im Mai 2009; im Januar 2011 wurde es dann mit 2 weiteren Tracks auch bei uns veröffentlicht – doch irgendwie erreicht mich die Scheibe erst jetzt... Hinter „Reza“ verbirgt sich der iranisch-französische Sänger und Gitarrist Reza Hatami. Gemeinsam mit einer Hand voll Leute nahm er sein zweites Studioalbum, „Moonless“, auf. Den Hörer erwartet eine gelungene Mischung aus Americana-Anleihen und gediegenem Country, wie man es stilmäßig von Größen wie Leonard Cohen kennt. Erwähnenswert ist die markante Bariton-Stimme des Sängers, die einiges zu der hergestellten Atmosphäre auf dem Album beiträgt. Die englischen Titel werden in bester Singer/ Songwriter-Manier dargeboten und bieten inhaltlich das übliche Spektrum melancholischer Wüsten-Sehnsuchts-Romantik… die Titel handeln von Familienleben, Heimweh, Liebe, Tod, alltäglicher Beziehungsgestaltung und der Sinnsuche im Leben. Klischee?! Vielleicht… dennoch entbehrt Reza nicht der emotionalen Tiefe, welche diese Themen aufwerfen können. Die ruhige, Gelassenheit verbreitende und nachdenkliche Schlichtheit des Albums ist seine Stärke. Auch – oder gerade weil – es musikalisch keine besonderen Höhepunkte gibt, ist „Moonless“ ein außerordentlich ‚rundes’ Album, welches man besonders gut zu später Stunde in der Wanne oder bei einem Glas Wein auf dem Balkon genießen kann. Besonders hervorheben möchte ich die Titel „Child“ und „Rain“. Während das Album mit „Why?“ besonders ruhig und sanft beginnt, mag die leicht verspielte Fröhlichkeit bei „Child“ nicht so recht zum Text passen. Doch je öfter ich den Titel höre, desto mehr empfinde ich eine augenzwinkernde Attitüde, welche die kleine Geschichte über eine Paarbeziehung auf eine andere Ebene zieht. „Rain“ besticht als emotionales Familienportrait über den Wegzug aus der Heimat und den scheinbar nicht erfüllten Träumen in einem neuen Land. Generell lässt sich abschließend guten Gewissens behaupten, dass „Moonless“ leicht als Filmmusik für Tarantino-Filme oder Anarcho-Streifen á la „No country for old men“ durchgehen kann… Das Album ist empfehlenswert für Freunde eher ruhiger Folk-/ Country-/ Americana-Geschichten, die mehr Wert auf das Sein, denn auf den Schein legen.

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