Rex the Dog ist zwar nicht der erste Künstler, der zunächst über Remixes bekannt wird, bevor er seine eigenen Ergüsse dem lechzenden Publikum vor die Füße wird, jedoch bestimmt einer der bekanntesten dieser Spezies. Lange war nicht klar, wer sich hinter dem Pseudonym ‚Rex the Dog’ versteckte. Nach den ‚Photographic’ Remixes für Depeche Mode und Neuinterpretationen für Client im Jahre 2004 hielt sich lange das hartnäckige Gerücht, Daniel Miller würde sich hinter dem lustig gemalten Mittelscheitelträger mit seinem niedlichen weißen Hund verstecken. Zu verlockend war die Gleichung DM+80iesRetro=Mute-Label-Chef. Pustekuchen: auf der c/o POP 2005 trat Herr Dog auf und outete sich als Jake Williams, Produzent aus London. Dass Goldfrapp in diesem Jahr seinen Remix für ‚Happyness’ ablehnten beantwortete Rex the Dog mit einem mehr als lustigen You-Tube-Video. Wer dies nicht kennt: unbedingt mal nachschlagen… 2008 liegt nach drei Vinyl-Singles auf den renommierten Labels Kompakt und Kitsune das erste Album mit dem Namen ‚The Rex The Dog Show’ vor, das auf dem eigenen Label ‚Hundehaus’ veröffentlicht wird. Neben den drei bisher auf 12“ erschienenen Songs und zwei Remixes für the Knife und the Sound gibt’s noch eine B-Seite und sieben neue Songs. Retro, Acid und Plastiksounds sind die Key-Figures, die das Album leben lassen. Weise gewählt vereint die aktuelle Single ‚I can see You, can You see Me?’ diese Zutaten so unwiderstehlich, dass man zu den Acid-Elementen stolz sein Smiley-T-Shirt auf dem Speicher sucht bevor man dies dann aufgrund der Erkenntnis, einen intelligenten, zeitgemäßen Popsong vor sich zu haben, schnell wieder in die Cellophan-Schutzhülle zurücklegt. Ähnlich aufreiben cool kommt ‚Bubblicious, bei dem Alison Moyet aus dem Yazoo-Song ‚Midnight’ gesampled wird.’I Look into Mid Air’ erinnert vom gestückelten, Gesang an Air, wir jedoch durch Rex-typische Pop-Beats wieder in den eigenen Comic-Kosmos gehoben. Längen hat das Album dort, wo Rap-Elemente wie bei ‚Itchy Scratchy’ oder pseudo-funpunkiger Gesang im ‚The Sound’ Remix dazu kommen. Durch die Restriktion der Songlängen auf durchschnittlich dreieinhalb Minuten ist ‚The Rex The Dog Show’ ein Album, das die cluborientierten Veröffentlichungen für den Hörer zuhause zahlbar und hörbar macht. So klingt guter Pop im Jahre 2008, so dass er sich getrost mit Namen wie Booka Shade und Blank and Jones in einem Atemzug nennen läßt.