Nach sehnsüchtigen Warten gibt es nun neuen Stoff aus Oberhausen. Pzycho Bitch melden sich mit ihrem neuen Album „The day after“ zurück. Nach ihrer viel versprechenden Vorankündigung in Form der MCD „The day before“, weiß das Album die Erwartungen überdurchschnittlich zu erfüllen. Mit „The day after“ beweist das Trio um Frontfrau S.I.N.A., dass es mehr kann als nur reinen Industrial. Diesmal zeigen sich nämlich eine ganze Reihe neuer, interessanter Facetten. Das Album, das diesmal weitaus elektrolastiger geworden ist, bedient sich nämlich auch Elementen von Trip Hop und Electroclash und ganz dominant sind die fetten EBM-Basslines. It rocks… Neben den schon von der MCD „The day after“ bekannten Songs, die hauptsächlich auch neu bearbeitet sind, gibt es noch 8 neue und einen hidden Track. Das Album beginnt mit „The day after“ noch recht ruhig, aber gleichzeitig gewohnt rotzfrech. Danach deuten sich die ersten harten Klänge an... Was sich in „Sweet kiss“ aufbaut wird in „Upside down“ weitergeführt und letztendlich kracht der Refrain dann gewohnt fett aus meinen Boxen. Dabei scheuen Pzycho Bitch aber nicht davor einen neuen eigenen Sound zu erfinden. Die trippigen, von beats und breaks bestimmten Sounds verleihen dem Album eine ungemeine Frische. Die Songs überraschen oft durch unerwartete, aber intelligent eingesetzte Variationen, sei es durch plötzliche Melodie-, Lautstärken- oder Rhytmuswechsel. Ich hatte lang kein gleichzeitig so abwechslungsreiches und doch einheitliches Werk in meinem CD-Player. Zu diesen Sounds wird sich sicher wieder eine große, stampfende Tanzgemeinde auf die Tanzflächen der Clubs drängen. Einen speziellen Anspieltipp zu nennen ist richtig schwer, da alle Songs überzeugen können. Ich werde in diesem Zusammenhang einfach gleich mehrere Songs erwähnen müssen. Und zwar: „Sweet kiss“, „Upside down“, „Breakdown“ und „Nightmare“. Letztgenannter vertont die Thematik mit extrem atmosphärischen Sounds und Vocals. Schaurig schön… Nicht zu vergessen sei das Sprachduell Ruhrpott vs. Berlin. Sina und Ex-Atari Teenage Riot Frontfrau Hanin liefern sich in „Fitter than you“ einen musikalischen Schlagabtausch, gehetzt von einem treibenden Beat. Pzycho Bitch haben mit „The day after“ Mut beim Experimentieren bewiesen und uns damit ein Album der Extraklasse beschert. Alle Anhänger gut produzierter und erfrischend neuer Musikklänge sollten sich dieses Album in keinem Falle entgehen lassen!