Wow, so etwas hatte ich schon lange nicht mehr: Old School Black Metal wie er lebt und scheppert. Und dann auch noch das Ganze als Split-CD. Herrlich, nostalgisch, inhaltlich übersichtlich- die guten alten Zeiten. Pyrifleyethon legen zunächst vor: nach einem Intro der Marke "Die schönsten Zeitverschwender ihres Lebens" kommt Black Metal mit dem Prädikat skandinavisch, räudig, herb. Und alles außer Gitarre, nicht zu hörendem Bass und Schlagzeug ist untrue! Hier wird zurückgescheppert und mit dem Fisher Price Kassettenrecorder in der Garage aufgenommen. Es geht um Astrales, es geht um Hades, ach egal – böse, true und so innovativ wie eine Packung Rama. Dankbarerweise wollen die folgenden Ophidian Forest mehr, als nur die alten Black Metal Gerichte in der Mikrowelle aufwärmen. Der Sound hat zwar ähnlich dramatische Qualitäten und in den reinen Rasereiphasen klingen beide Bands zum verwechseln ähnlich schlecht, aber diese Herren gaben sich wenigstens beim Songaufbau und Instrumenteneinsatz Mühe. "Never wish to sleep" erinnert mit den Violinensounds an A forest of stars, "The tower" sorgt mit den psychedelischen Keyboardeinlagen für herrlich schräge Momente und "Paladin of the blackest heart" erschallt zunächst doomig langsam um dann wieder in die schräge Black Metal meets 70er Drogentrips zu verfallen. Auf der Homepage findet sich übrigens die witzige Entstehungsgeschichte des Projektes - für Interessierte durchaus lesenswert. Beide Bands hauen definitiv nicht um und "Summoning of the Igueous" ist bei weitem kein Jahrhundertwerk. Immerhin haben es Ophidian Forest aber geschafft, in all dem immergleichen Geschepper mit ihren schrägen Einfällen aufhorchen zu lassen. Ob das ein Kaufargument sein kann? Eher nicht – aber man kann sich den Namen mal merken und warten, ob da mal was richtig produziertes kommen wird. Ansonsten eine CD wie viele. Viel zu viele. Viel zu viel zu viele. Prost.