„Punk im Pinguin-Anzug: ‚Pinguin Flugschau‘ hebt mit Debüt ab“

Punk im Pinguin-Anzug ‚Pinguin Flugschau‘...

Manchmal dauert es ein bisschen, bis eine Band wirklich abhebt – aber dann gleich mit Karacho. Das Debütalbum Pinguin Flugschau ist zwar schon seit Ende 2023 auf dem Markt, doch wer es bisher verpasst hat, sollte dringend die Flügel ausbreiten und einsteigen. Die Jungs aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet – also irgendwo zwischen Köln, Düsseldorf und Bochum – beweisen, dass Punk noch immer dann am besten funktioniert, wenn er roh, frech und ungeschliffen ist.

Schon der Bandname schreit nach Humor. Pinguine, die fliegen – das klingt ungefähr so wahrscheinlich wie eine perfekte Aufnahme ohne Bier auf dem Mischpult. Aber genau das macht den Reiz dieser Truppe aus: Ironie trifft Energie, Wortwitz trifft Wucht. Das Album, schlicht Pinguin Flugschau betitelt, klingt wie ein anarchischer Ritt durch drei Jahrzehnte Punkgeschichte – mit deutschen Texten, englischen Einschüben und einer ordentlichen Portion Wahnsinn.

Die Songs heißen so charmant wie schräg: Zahnfleisch Vegan, Katakomben Baby, Die Qualle von Acapulco oder Ich möchte Teil der Biomasse sein. Allein diese Titel zeigen, dass sich hier niemand zu ernst nimmt. Musikalisch bewegt sich das Ganze zwischen ruppigem Garage-Punk, NDW-Versatzstücken und hymnischem Mitsingmaterial für Kellerclubs, die noch nach Bier und Chaos riechen dürfen.

Die Produktion? Angenehm rau, fast trotzig anti-perfekt. Kein glattgebügelter Hochglanzsound, sondern ehrlicher Krach mit Seele. Man hört, dass die Band seit Jahren live aktiv ist – und das merkt man jedem Song an. Da ist kein Ton zu viel, aber jede Menge Haltung. Und genau das ist der Punkt: Pinguin Flugschau ist kein Album, das sich anbiedert. Es will nicht jedem gefallen. Es will nur laut, echt und lebendig sein – und das gelingt ihnen mit links. Oder mit Flossen, um im Bild zu bleiben.

Wer also mal wieder Lust hat auf Punk mit Augenzwinkern, Haltung und Charakter, der sollte sich dieses Album schnappen – falls er es nicht längst getan hat. Denn die Pinguine fliegen schon eine ganze Weile, und es wäre schade, wenn man ihren Höhenflug weiterhin verpassen würde.

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