Pseudo Echo bringen uns elektronische Musik, die stellenweise melodisch mitswingen lässt und doch auch ihren Clubcharakter behält.

Den Auftakt macht „Morning in Amman“. Und wie der Titel es erahnen lässt, landen wir wavig orientalisch in einer anderen Welt – der Welt des Glaubens und des Gebets. Und so führen uns die arabischen Vocals, als ersehnen sie unsere Fürbitte. Hören wir das Meer dieser Welt rauschen, abseits der schnellen Tastenklänge? Der Song hat etwas Erlösendes, Meditatives. Doch schon im nachfolgenden „I`m Alright“ geht es mit vollen, dumpfen Beats und blechernen Schlägen voran. Wirr bearbeitete Vocals treffen uns und fangen uns psychedelisch ein. Reitende Drums folgen uns in „All of the Above“. Die Elektronik tanzt, synthig untermalt. „How was your day today?..“ Die Erinnerung findet sich schließlich in bearbeiteten Vocals auf Clubsound. „…precious moments, tender love…“ In „Wedge-Tail“ ist uns, als hören wir das Piano, leicht windig untersetzt. Schräg setzt sich die Gitarre auf die Klänge und dann geht es poppig beschwingt mit melodischer Stimmführung voran. „…take me away…“ Es schließt sich „Heaven“ an, steigt wavig-synthig ein, pausierend und wiederauflebend und schließlich übernehmen trippelnde Beats, rasselnde Drums. Die Elektronik rotiert. „Laguna“ beginnt zunächst genauso wavig und fast zart schießen einzelne Synth-Töne in die Höhe. Das Trippelnde wiederholt sich. Metallisch und mitunter kurz sphärisch wird der Sound untersetzt, ehe sich die Vocals fast hymnisch erheben. In „Quasar“ treffen wir auf reitenden, vollen Sound. Die E-Gitarre verschmilzt mit dem Rest der impulsiven Elektronik, während die Stimme uns klar entgegentritt. „…but love is strong…“ Füttere deinen Geist mit ihr. Der Synth durchzieht den Titel schräg züngelnd. Gedämpfter und verwaschener wirkt zunächst „New Is the Way“. Chillig nimmt der Track uns mit und hinterlässt zumindest bei mir das „nachts auf der Autobahn-Gefühl…“ Trance-like kommt „Formotion“ daher. Die Synth-Elektronik naht heran, wird wavig umspielt. Hörst du den Sternenregen rieseln? Der Titel hat zunächst einen verträumten Charakter, doch dann setzen die Drums ein, wie dein Herzschlag und schließlich übernehmen sie den Song komplett, der sich mit blechernen Schlägen zum Clubtrack wandelt. „1985“ in der Dub Version zeigt sich gänzlich bedrohlich und reitend – eine wirre Kulisse schräger Elektronik. Selig beschwingt fängt dich danach wieder „Love an Adventure“ in der Chill Version auf. Schnelle Tastenklänge finden sich auf dem melodischen Sound. „…days and the years go by…“ Du hast so viele Fragen. Dein Geist will schreien? „…sure I need an answer…“ Du wartest nur auf den richtigen Moment? Du willst tief in deinen Geist hineinfahren, um die Antwort zu finden? Wahrlich chillig und beschwingt verträumt nehmen uns die Vocals mit. „…nothing is enough…“ Und genauso chillig und swingig, irgendwie fast afrikanisch trommelnd und mit einzelnen Tastentönen, nimmt uns „Conguero“ abschließend mit, bereit für diese Reise in unser Selbst. Es ist der Sternenstaub, der uns kurz durchdringt.

Sind wir bereit für diese Reise? Musikalisch halten Pseudo Echos für alle etwas bereit – sowohl für die sentimentalen „Text-liebenden“ wie mich, als auch für die, die auf treibenden Clubsound stehen. Also, durchaus eine gelungene Mischung.

 

20.09.2020

 

Pseudo Echo

 

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01. Morning in Amman
02. I`m Alright
03. All of the Above
04. Wedge-Tail
05. Heaven
06. Laguna
07. Quasar
08. New Is the Way
09. Formotion
10. 1985 (Dub Version)
11. Love an Adventure (Chill Version)
12. Conguero