Ab sofort gibt es Project Pitchfork wieder live für zu Hause! Denn nachdem die letzte Live-CD „Live `97“ lediglich auf eine knappe Stückzahl limitiert und sofort ausverkauft war, ist diese CD nun das erste offizielle Live-Album der Band und damit nicht mehr nur für Sammler erhältlich. 13 Songs sind auf „Live 2001/2003“ zu hören, die zum größten Teil während des Dresdener Konzertes im Rahmen der Frühjahrstour 2003 aufgenommen wurden. Hinzu kommen noch zwei Stücke von der Daimonion Tour aus dem Jahr 2001. Neben den aktuellen Songs der „Nun“-Trilogie gaben die Pitchies auch so nostalgische Klangdokumente wie „KNKA“ zum Besten, das bereits auf ihrem ersten Album veröffentlicht wurde. Selbstverständlich sind auch Klassiker wie „Entity“, „IO“ oder „Existence“ und „Awakening“ mit dabei. Schade allerdings, dass die Hymnen „Requiem“ und „Souls“ nicht vertreten sind, die – soweit ich mich an meine beiden letzten Pitchfork-Konzerte erinnern kann – immerhin als Zugaben gespielt wurden. Project Pitchfork haben sich über die vielen Jahre hinweg zu Recht den Ruf einer ausgezeichneten Live-Band erarbeiten können, waren und sind ihre Konzerte jedes Mal ein besonderes Erlebnis. Ob der seit geraumer Zeit verstärkte Einsatz metallisch wirkender E-Gitarren allerdings auf breite Zustimmung unter den (alten) Fans gestoßen ist, bleibt fraglich. Nicht jedem ihrer Songs steht dies wirklich gut zu Gesicht. Bei „Timekiller" und „Existence“ z.B. hätte ich nur allzu gut darauf verzichten können. Von einer anderen Seite betrachtet erhalten die Songs wiederum vielleicht gerade dadurch eine besondere Note. Mir persönlich sind die vollelektronischen Pitchfork allerdings am liebsten. Dementsprechend enttäuscht war ich auch von ihrem Konzert in der Münchner Muffathalle, das sie im Rahmen ihrer letzten Tour gegeben hatten – klanglich, optisch und vor allem stimmungstechnisch. Was die Klangqualität auf „Live 2001/2003“ betrifft, lässt der Sound an manchen Stellen dann auch etwas zu wünschen übrig, streckenweise wirkt das Ganze recht breiig und etwas rumpelnd. Aber auch hier ist zu bemerken, dass es sich ja schließlich nicht um eine perfektionierte Studio-Aufnahme handelt, sondern um ein Dokument, das die einmalige Live-Atmosphäre und das Zusammenspiel der Band und seinem Publikum einfangen und transportieren soll. Möge die von CD zu CD angewachsene Fan-Gemeinde von Projekt Pitchfork also selbst entscheiden, ob sie sich mit dieser Scheibe anfreunden kann; da es sich bei „Live 2001/2003“ aber wie gesagt um eine Ausnahme-Veröffentlichung in der Geschichte der Band handelt, dürfte die positive Resonanz entsprechend hoch sein! Einen Pluspunkt gibt es für das sehr schön gestaltete Artwork der CD. Das Booklet ist komplett auf hochwertigem Glanzpapier gedruckt – eine bunte und harmonische Collage aus Aufnahmen während der Konzerte. Außer der Tracklist findet sich jedoch kein einziges Wort an zusätzlichen Informationen, etwa zum Konzert an sich oder persönliche Notizen von Spilles und Co. während der Tournee. Interessant wäre das doch bestimmt gewesen! Mit diesem längst fälligen Live-Dokument ist nun jedenfalls der endgültige Abschluss der Trilogie besiegelt. Eine ergänzende Live-DVD zur Tour ist zudem für Frühling 2004 geplant. Mal sehen, womit das Projekt Heugabel seine Fans dann überraschen wird!