Wer sich fragte, was der gute Jens Ryden nach seinem Ausstieg bei Naglfar 2004 so alles trieb, bekommt mit “Omega Rising” eine schlagkräftige Antwort. Anstatt sich mit Angeln, Kochen oder Pflanzenpflege die Zeit zu vertreiben, prügelte er neben seinem Grafikdesignstudium kurzerhand ein Black-Metal-Album erster Kanone in die Kiste. Die knapp zwei Jahre Pause taten dem jungen Schweden offensichtlich gut, denn das Album sprüht nur so von Lebendigkeit und Power. Breite Riffwände, höllischer Speed, feilschnelle Drums und ein diabiolischer Gesang bestimmen „The Omega Rising“. Zunächst entpuppt sich dieses Brett als schwer zugänglich, als undurchdringlich. Was sich im ersten Durchlauf wie strukturloser Krach anhört, besitzt jedoch eine erstaunliche Tiefe. Hat man sich erst mal durch die dicke Oberfläche durchgekämpft, erscheint zwar keine Zauberfee aber eine enorme Vielfalt an dunklen und schweren Melodiebögen. Songs wie „…Of Flesh & Blood“ zerren an deinem Gehörgängen, schlagen mit ungebremster Wucht in deinen Schädel. Aber wer es schafft, nicht auf die Stopptaste zu drücken, wird reichlich belohnt, denn acht Stücke infernaler Schönheit warten darauf, entdeckt zu werden. Einzig das Instrumentalstück „Silent Hosts Of Decay“ beruhigt die stark strapazierten Nerven und sorgt für eine mehr als nötige Pause, bevor das Album mit „Engulfed in Hellfire“ den absoluten Höhepunkt erreicht, besticht der Song, trotz durchgedrücktem Gaspedal, durch eine positive Leichtigkeit und etliche melodische Gitarrensolos, welche einfach nur Spaß machen. Jens Ryden bezeichnet sein Projekt Profundi als das Resultat seiner jahrelangen Hingabe und Faszination gegenüber der extremen Metal-Szene. Entstanden ist ein Black-Metal-Monster, welches die Visionen des ehemaligen Naglfar-Sängers komplett wiederspiegeln. Wenn man von einem Solo-Projekt sprechen darf, dann von Profundi. Denn neben der üblichen Song-Komposition, dem Einspielen der Instrumente, der Produktion ist Jens Ryden ebenso für das Cover, sowie das Layout verantwortlich. Alles zusammen ergibt ein Stück Musik, welches sich wie ein entnommenes Stück Fleisch des Künstlers anfühlt. Um es in einem Satz zusammenzufassen, lassen wir den Urheber selber zu Wort kommen: „This is my songs, my music, my words, my sound, my creativity, my fury, my pain, my madness…” Dem ist nichts hinzuzufügen…