Nach fünf Alben und über fünfzehn Jahren Bandgeschichte beweisen Magic Wands, dass sie noch immer zwischen den Welten wandeln können. Mit „Cascades“, ihrem neuen Werk auf Metropolis Records, loten Dexy und Chris Valentine die Grenzen von Dream-Pop, Post-Punk und Goth-Romantik neu aus – und zeigen, dass Melancholie auch in Bewegung bleiben kann. Der Sound wirkt wie ein Strom, der nicht versiegt, sondern sich ständig neu verzweigt, über glitzernde Flächen läuft und schließlich in sphärische Tiefen abtaucht.

„Wir wollten Energie einfangen – wie Wasser, das sich seinen Weg bahnt“, erklärt Dexy Valentine. Diese Idee zieht sich durch das gesamte Album: Cascades fließt, wirbelt, plätschert – und verwandelt Emotionen in Schall. Der Opener Across The Water führt direkt hinein in diese Klangströmung, Armour und Hide spiegeln sich in düster schimmernden Wellen, während Moonshadow und Time To Dream fast tranceartig den Puls der Nacht aufnehmen. Über allem liegt eine gläserne Schwere, wie sie sonst nur alte Cocteau Twins-Aufnahmen oder Beach House in ihren melancholischsten Momenten erreichen.

Inspiration fanden die Valentines in einem Buch über die Chicago World’s Fair von 1893, wo eine gigantische Fontäne namens „Columbian Fountain“ das Herz der Ausstellung bildete. Diese historische Wasserquelle wurde zum Sinnbild für das Album – ein Symbol für Erneuerung, Reflexion und den Fluss der Zeit. Auch textlich bewegen sich die Songs zwischen Vergangenheit und Zukunft, Mythos und Moderne, Erinnerung und Aufbruch.

Produziert mit einem feinen Gespür für Atmosphäre, beweist Cascades, dass Magic Wands nach Aloha Moon (2012) und Switch (2023) ihre Magie nicht verloren haben – im Gegenteil: sie haben sie verfeinert. Ihr Sound bleibt ein funkelndes Rätsel aus Reverb, Emotion und Romantik – wie ein Echo aus einer Welt, die gleichzeitig alt und neu klingt. Am 7. November 2025 wird das Duo beim Substance Festival in Los Angeles auftreten – und wer dort zuhört, sollte sich auf eine hypnotische Nacht einstellen.