Ein neues Album mit einer Single zu eröffnen, die "Song To Say Goodbye" betitelt wurde, ist mal wieder typisch für Placebo und eigentlich auch logisch. Denn dieser neue Song ist eine Abkehr von über die Zeit angeeigneten Gewohnheiten und eine Rückkehr zum Ursprünglichen. Schließlich hat ihn Brian Molko in Indien verfasst, als er auf der Suche nach dem Leben abseits der Musik war. Sich selbst finden heißt, Altlasten über Bord zu werfen. Im Falle der neuen Single bedeutet der "Song To Say Goodbye" eigentlich wieder einen Rückschritt. Mehr Gitarren, weniger elektronische Spielereien. Und unverwechselbar Placebo. Brian Molko scheint sich selbst zu besingen, sich selbst zu kasteien, sich selbst zu ermahnen und das Ende einer alten und den Beginn einer neuen Ära zu beschwören. Mit traurig melancholischem Piano beginnend, schraubt sich der Song langsam voran, um dann von Refrain zu Refrain immer heftiger zu werden und schließlich am Schluss in diesen gewohnt hypnotisch schrammelnden Gitarren zu enden. Herrlich. Da kommen Erinnerungen an ältere Veröffentlichungen hoch. Und als ob sie es geahnt hätten, folgt eine aktuelle Live-Version von "36 Degrees", das von ihrem 1996er Debütalbum "Placebo" stammt. Die inhaltliche Verwandtschaft zu "Song To Say Goodbye" ist wohl mehr als nur Zufall, obwohl die britische Single "Beacuse I Want You" ein nahezu identisches Tracklisting besitzt. Die folgende Remixe von "Beacuse I Want You" sind dort nämlich, wie auch "36 Degrees", ebenfalls zu finden. Egal, die Mischung aus Elektronik und Gitarre haben sowohl Russel Lissack als auch Ladytron nicht zur Vollendung gebracht, die Remixe gefallen dann aber trotzdem. Nur diese tiefe Placebo-Melancholie bringen die Remixe einfach nicht rüber.