Während halb Deutschland den Wetter‑Feed refreshed, um zu wissen, ob das kommende Wochenende grill‑ oder doch eher Gummistiefel‑tauglich wird, schieben ‘Pinhead’ das Thermometer kurzerhand selbst nach oben: Am 23. April 2025 – pünktlich zum Geburtstag ihres Frontmanns Ilja John Lappin – erscheint die Live‑Single ‘I I I (Live)’ samt Video über NoCut. Wer das Debütalbum ‘Egomessiah’ bereits inhaliert hat, erinnert sich: Der vielleicht absurdeste Track der Platte zerlegt selbstbewusst Genre‑Grenzen und setzt sie wie ein kaputtes Lego‑Set neu zusammen – nur eben härter, tiefer und mit extra Basswummern aus der Dubstep‑Abteilung.
Gefangen wurde das Klang‑Monster am 30. Januar 2025 im Hamburger Logo. Es war das erste Konzert der Bandgeschichte, doch man hört keineswegs Lampenfieber: Gitarren brummen in geologischen Tiefen, das Schlagzeug poltert wie Baustellenverkehr zur Rushhour, darüber sirren Synthesizer, als hätte sich eine Techno‑Crew in den Backstage verirrt. Inhaltlich gibt es einen Rundumschlag gegen die inflationäre Selbstbeweihräucherung der Gegenwart – Titel und Refrain buchstabieren das Ego in Versalien, bis auch der Letzte merkt, dass Selbstdarstellung nicht immer Streaming‑Gold bedeutet.
Wer jetzt schon schwitzt, sollte sich das begleitende Video gönnen: Schweißperlen, Stagedives und ein Publikum, das sich vor Freude selbst umrennt – ein appetitanregender Teaser für die Zusatzshows, die ‘Pinhead’ im November nachlegen wollen. Kleiner Service‑Hinweis für unsere Stammleser*innen: Unsere ausführliche Rezension zu ‘Egomessiah’ vom Februar findet ihr natürlich weiterhin im Archiv; wer wissen will, wie sehr wir uns damals die Halswirbel verrenkt haben, klickt sich rein. Bleibt die Frage: Was schenkt man eigentlich einer Band, die sich zum Geburtstag schon selbst mit einer Live‑Abrissbirne beschenkt? Vielleicht einfach Streams, Shares und eine Portion gemeinschaftliche Demut – schließlich geht’s in ‘I I I’ genau darum.
Pinhead feiern mit ‘I I I (Live)’ Geburtstag – und ein Gitarren‑Gewitter noch dazu

Vvoid Vvithin - Nada

Stellt euch ein frostiges Fischerdorf vor, in dem die Möwen krächzend gegen peitschenden Regen anschreien – ausgerechnet dort, in Haugesund, brütet - unseren Recherchen nach - der norwegische Ein‑Mann‑Soundalchimist mit dem Namen ‚Vvoid Vvithin‘ über seinen Klangwelten. Zehn Jahre lang lagerte sein Album ‚Nada‘ unbeachtet irgendwo auf einer Festplatte, vermutlich eingeklemmt zwischen Urlaubsfotos und halb vergessenen Steuerdateien. Jetzt zieht er es hervor – ungewaschen, unfrisiert, und mit dem Charme eines alten VHS‑Tapes, das zu lange neben einem Magneten lag. Wer irgendwie das Genre Ambient...
Yes Sir! Blind Passengers bringen ihr Debüt endlich auf Vinyl

Vergesst 1993? Auf gar keinen Fall!!! Während sich der eine noch durch Eurodance-Müll quälte und der andere mit Seattle-Nebel im Herzen zur Schule ging, haben die Blind Passengers damals klammheimlich Geschichte geschrieben – mit einem Debütalbum, das auch heute noch klingt wie eine nächtliche U-Bahn-Fahrt durch ein Cyberpunk-Berlin. Und jetzt, endlich, nach über 30 Jahren, kehrt The Glamour Of Darkness in bestechend schimmernder Optik zurück – auf Vinyl, limitiert auf 222 Stück, rot-transparent mit schwarzen Schlieren, wie der Soundtrack zu einem dystopischen Liebesbrief.Das war für mich dama...