Die Band "Photonensurfer" möchte mit ihrem Debüt Album eine "Neue Weltordnung" heraufbeschwören. Deutsch singende Bands gibt es heutzutage wie Sand am Meer und es ist für eine neue Veröffentlichung schwierig, sich von der Masse abheben zu können. Mit Dirk Jahrens am Mikrofon wurde auch die beste Karte der Band ausgespielt. Dem aus Berlin stammende Sänger, Gitarrist und Songwriter hört man an, dass er schon seit mehreren Jahren musikalisch tätig ist, hat er eine musikalische Ausbildung genossen. Als er mehrere Jahre in London lebte, hätte er beinahe einen Plattenvertrag zusammen mit Thorsten Rehmet (dem Gitarristen der Band) unterschrieben, der jedoch platzte. Unschwer ist auf "Neue Weltordnung" sein Aufenthalt auf der Insel zu hören: der Sound ist dem Brit – Pop zuzuschreiben, typische bekannte Gitarrenriffs zusammen mit dem eher im Hintergrund gehaltenen Schlagzeug. Meines Erachtens halten sie sich auch zu streng an dieses Genre, denn das Album bietet musikalisch wenig Überraschung. An manchen Stellen erscheint es sogar sehr ungewöhnlich, typischen Pop aus der Insel mit deutschen Texten zu hören, die sich nicht so recht miteinander vereinen lassen wollen. In Deutschland zurückgekehrt, schreibt Dirk für ein halbes Jahr deutsche Texte, nach dem er sein eigenes Studio aufgebaut hat. Die Lyrics wirken oft nahezu naiv. und bleiben sehr oberflächlich. So lädt "Ich glaube an dich" eher zum Schmunzeln ein, als zum Nachdenken über die Beziehung zweier Menschen. Ein kleiner Auszug: "Egal wie es scheint, du bist nicht allein, nein, wir werden siegen, ich glaube an dich." Da können dann auch nicht die gute Arrangements mehr vor so einem Text ablenken. Leider ist es nicht ein Einzelfall, bleibt der Hörer im wahrsten Worte des Titels des Tracks "Machtlos". In diesem Zusammenhang paart sich der nahezu banale Text mit den Songstrukturen der üblichen Ballade, die mit dem Piano enden. Sicherlich der schwächste Song des Albums. Meiner Meinung haben sich die "Photonensurfer" auf ihrem Debüt zu sehr zurückgehalten. In dieser Band ist definitiv mehr drin, als sie auf diesem Album preisgegeben. So geschehen ist es zum Beispiel bei der Ballade "Zu dir", die im Gegensatz zu dem schon oben genannten "Machtlos" ohne schnulzigen platten Text auskommt und den Hörer auf eine einfühlsame Reise einlädt, deren Weg mit Gitarre und Piano bestreitet wird und mit wohl dosierten Streichern beendet, ohne dabei den üblichen Klischees zu verfallen. Aber auch "Nicht für mich" überzeugt vor allem, da aus dem Rahmen der üblichen Songstrukturen fällt. Die Gitarrenriffs sind nicht dem Brit Pop üblich, sondern sind eher dem Indie – Rock zuzuordnen, so ist auch die Struktur des Songs anders, fängt er erheblich schneller an, bietet aber in der Zwischendurch eine kleine Verschnaufpause um wieder an Tempo zu gewinnen.