Paula ist eines der abwechslungsreichsten und charmantesten Elektropop-Acts der Nation. Mit ihrem Debüthit „Als es passierte“ wirbelten sie einst einigen Staub in der Indie-Welt auf und konnten seitdem durch zahlreiche Alben und großartige Konzerte immer wieder überzeugen und überraschen, doch leider misslingt dem Duo um Elke Brauweiler und Berend Intelmann dieser Überraschungseffekt mit dem neuen Album „So wie jetzt“ fast gänzlich. Nachdem ich die erste Vorab-Single „Wann“ hörte und dann ein paar Woche später das neue Werk in den CD-Player legte, war ich zunächst sehr erfreut darüber, dass Paula nach ihren Ausflügen in die Gefilde des Indie-Rocks nun wieder ein klassisches Elektropop-Album vorlegen. Allerdings wich die anfängliche Freude schnell, denn die neuen 13 Lieder blubberten fast völlig emotionslos an mir vorbei. Dieser Zustand wollte sich auch nach mehrmaligem Hören einfach nicht ändern. Schade, denn Songs wie die erste Single „Wann“, der Titeltrack „So wie jetzt“ oder der charmante Stampfer „Zurück an den Anfang“ sorgen für einige schöne Momente, allerdings kann das Album nicht auf voller Längeüberzeugen. Unterkühlter Dancepop, zu viel Monotonie, zu wenig Abwechslung, kaum Höhepunkte – da haben es Paula mit der Unaufdringlichkeit ihrer sonst eigentlich so wunderbar kurzweiligen Popmusik leider übertrieben, denn bei diesem Werk bleibt kaum eine Melodie, kaum eine Zeile im Ohr. Der besondere Charme von Alben wie dem Vorgänger „Ruhig Blut“ oder dem luftigleichten Popperlchen „Warum Berlin“ ist leider austauschbaren Allgemeinplätzen gewichen. Bleibt nur zu hoffen, dass Paula ihre Muse wiederfinden und das nächste Album wieder ausgegorener klingen wird.