Australien mit elektronischer Musik zu verbinden fällt erst mal schwer, wäre da nicht John van Ahlen, der mit Amii als Sängerin bereits das zweite Album unter dem Namen Parralox veröffentlicht. Die limitierte Auflage von ‚Metropolis’ war bereits vor Veröffentlichung ausverkauft. Auch wenn sie auf 500 Einheiten eingeschränkt war, ist dies in Zeiten der Downloadgesellschaft ein schöner Erfolg, der nicht zuletzt dem Eifer der Conzoom-People zu verdanken ist. Bereits von Sekunde eins wird klar, dass sich im Hause Parralox seit dem Debut ‚State of Decay’ einiges getan hat. Weg von der vordergründigen Discobeschallung hin zu elektronischeren Strukturen mit mehr Tiefe und dem Quäntchen Underground bewegt sich das Duo ohne dabei das Popgeschäft zu verlassen. Gleich der Opener ‚Ancient Times’ bei dem die beiden Künstler erneut im Duett auftreten demonstriert das hervorragend, gefolgt vom im Intro an ‚Enjoy The Silence’ erinnernden ‚I Sing The Body Electric’. Die E-Drums knallen heftiger, die Flächen und Pop-Elemente rücken in den Hintergund. Wachsendes Suchtpotenzial muss man dem Album zusprechen je mehr Songs man hört. Selbst Balladen wie ‚What About You’ verlieren den zuvor oft gehörten süßlichen Charakter und verbinden die Stimme von Amii schlüssig mit den ständig wachsenden Effekten aus dem Sound-Labor des Herrn van Ahlen. ‚Supermagic’ als Vorab-Single kündigte dies an, die Konsequenz der Umsetzung ist jedoch wirklich erstaunlich. ‚Acronimy’ ist schließlich ein ganz besonderer Song, denn hier singt van Ahlen alleine, übernimmt das Steuer und erschafft ganz nebenbei einen herrlichen Popsong der Extraklasse. Wem ‚State of Decay’ zu sehr in den Plastik-Pop mündete, dem sei empfohlen, der Band von Down Under eine zweite Chance zu geben, denn die Weiterentwicklung ist offensichtlich zu spüren und – Gott sei Dank – die eingeschlagene Richtung ist eine gute Wahl.