Bereits vor einem Jahr, als Parralox ankündigten den Radiohead Klassiker ‚Creep’ zu covern und auf dem Pacha-Label unter die tanzende Gemeinde zu bringen, kamen mir Zweifel auf, was das nun wieder geben würde. Zum einen ist es immer schwierig einen solch soliden Song überhaupt zu interpretieren, ihn dann noch ins leichtfüßige Tanzgewand zu bekommen, bildet nochmal eine zusätzliche Hürde. Die Pacha-Träume sind zerplatzt, was zum einem schade für die Band, zum anderen schön für Conzoom ist, dem Label, das Parralox zu dem gemacht hat, was sie heute in der E-Pop Welt sind. Dezember 2013 kommt ‚Creep’ nun das erste Mal offiziell auf CD heraus und das gleich in acht Versionen. Nehmen wir’s vorweg: natürlich wird man auch ein Jahr nach Ankündigung noch streiten ob das Cover generell sein muss, was herausgekommen ist, lässt sich jedoch mehr als gut hören. Lockerer Pop, der gebührend dem Original huldigt, sicherlich nicht die ursprüngliche Dramatik transportiert, aber zumindest gut zu verdauen ist. Die ‚Original’-Version ist ok, der ‚Cosmic Dawn Edit’ jedoch ist die beste Version, die auch den meisten Airplay auf Youtube und anderen Portalen bekommen hat. Kein Wunder, denn die Transposition in den Club wird hier am konsequentesten und kompaktesten vollzogen. Auch der zugehörige Club-Remix mit knapp acht Minuten macht Laune. Weniger gut gelungen sind aus meiner Sicht die ‚PzYkED’-Mixes die eher zusammengestückelt wirken und den Song nicht als solchen würdigen. Erstaunlich gut weiß dann wieder der ‚JVA Dubstep’ Remix zu überzeugen, der ‚Creep’ in den House-Himmel hebt und gewollt nur Fragmente des Gesangs an den richtigen Stellen einsetzt. Am weitesten weg von herkömmlichen Song-Strukturen dann der ‚7th District Las Salinas Vox’-Mix, gedacht als After-Hour Burner mit ganz eigenem Kopf. Weniger dicht, dafür mehr percussive Elemente finden sich schließlich im ‚T. Tommy & Victor Perez Remix’. Das klingt eher nach den Neunzigern, die Melodie in den Strophen geht stellenweise flöten und erst als wieder Streicherelemente den Beat ersetzen mag der Mix gefallen. ‚Creep’ wäre keine Parallox Single, wenn nicht die Laufzeit der CD maßgeblich ausgenutzt würde und so finden sich noch drei weitere Tracks auf der CD. ‚How Do You Break A Robots Heart’ in der instrumentalen Version ist ein netter Track, reißt aber nicht vom Hocker, ‚To Good To Be True’ erscheint sehr chart-lastig und kommerziell, so dass letztendlich der fünfzehnminütige Megamix die interessanteste Beigabe ist. Der kleine Rückblick auf den Back-Catalog wird leider von einem aufgesetzten Beat zusammengehalten, der nach fünf Minuten etwas nervt. Insofern nicht ganz so überzeugend…. Fazit: ‚Creep’ insbesondere im Cosmic Dawm Edit ist eine reife, respektable Club-Nummer geworden, die durchweg 5 Punkte verdient hat, die Single insgesamt überzeugt jedoch stellenweise nicht und man bekommt den Eindruck, dass hier Füllmaterial den Weg auf den Silberling gefunden hat um den ‚Parralox 70 min Standard’ zu halten.