Martin Steinebach, der bereits mit zahlreichen Projekten wie Compest, Conscientia Peccati, StillStand oder Monoid zahlreichen Output kreiert hat, startete vor nicht allzu langer Zeit die neue Tosom Holism Reihe mit Mario Löhr (N.Strahl.N, Erdlicht). Nun gibt es eine Fortsetzung des Remix-Projekts mit dem Musiker Thomas Park, seinerseits bekannt durch Projekte wie Mystified und Mister Vapor. Das Grundprinzip hinter Tosom Holism ist in Fortsetzung zum ersten Teil das gleiche geblieben. Zwei Künstler erstellen eine Grundversion eines Songs, die dann vom jeweils anderen überarbeitet wird. Danach werden diese Remixe wieder ausgetauscht und erneut überarbeitet. Dieser iterative Vorgang wird so lang wiederholt, bis sich ein Satisfaktionsgrad ergibt, der durch weiteres Überarbeiten nicht mehr gesteigert werden kann. Dieses sowohl für den Hörer als auch für die Musiker wirklich spannende Konzept birgt natürlich die Gefahr, dass die einzelnen Tracks entweder nicht mehr auseinanderzuhalten sind oder so oft überarbeitet wurden, dass man keine Einzelheiten mehr erkennt. Thomas Park und Martin Steinebach umschiffen diese Klippen aber sehr gekonnt. Rauschen, hohes Piepsen, angedeutete Melodien, Gongschläge oder das Geräusch von Wassertropfen bilden eine Mixtur, die unheimlich klingt. Kurz zusammenfassend könnte man es auch Drone Noise Ambient oder Industrial Ambient bezeichnen. Beide Anteile, Noise und Ambient, harmonisieren sehr gut miteinander, trotz des etwas größeren Gewichts auf dem Ambient. Das ist auch nicht wirklich verwunderlich, denn beide Musiker haben hier ihren Schwerpunkt, wenn auch mit unterschiedlichen Ausrichtungen. Die Entwicklung der Songs ist dabei sehr dynamisch gestaltet. Sie pulsieren auf eine ganz bestimmte Art und Weise, ohne jemals ihr Grundthema zu verlieren. Es bleibt also von Anfang bis Ende spannend. Schade nur, dass man, wie beim ersten Release dieser Reihe, komplett im Unklaren darüber gelassen wird, wer die Grundidee zu den Songs hatte.