Wer auf der diesjährigen KMFDM-Tour war, hat vielleicht noch die Vorband Panic DHH in Erinnerung, die dem Publikum kräftig eingeheizt hat. Die Band um Robbie Furze (Ex-Gitarrist von Alec Empire) und Antti Uusimaki rockt ihre eigen Mischung aus Punk Metal und Industrial. Erst im Jahre 2002 gegründet, konnten Panic DHH bereits mit KMFDM auf die besagte Tour gehen und der anwesenden Hörerschaft ihren ersten Longplayer vorstellen.

"Panic Drives Human Herds" gibt ordentlich Gas und brettert in klassischer Industrial-Manier mit ordentlich viel Gitarrengeschrammel und Vocoder-verzerrtem Gesang los. Leider heben sich die Newcomer mit ihrem Erstlingswerk nicht wirklich aus der Masse heraus. Aggression, Wut und Zorn auf das System mögen zwar zum Songschreiben ausreichen, aber mehr als eine gelungene Lärmstudie kam dabei nicht heraus. Sicherlich haben Panic DHH ihre Qualitäten und wer gitarrenlastigen Industrial zu schätzen weiß, wird auch Gefallen an "Panic Drives Human Herds" finden. Denn das Album wirklich schlecht zu nennen, wäre bei weitem übertrieben! Nein, eigentlich ist "Panic Drives Human Herds" sogar richtig gut.

Dennoch haben es Panic DHH verpasst, ihrem Material auch ihren eigenen Stempel aufzudrücken. Trotzdem genial ist der absolute Wutausbruch bei "No More", das so mitreißend ist, dass man fast mitbrüllen möchte. Das Instrumental "Linctus", das einzig wirklich ruhige Stück auf "Panic Drives Human Herds", klingt fast wie eine Hommage an Trend Reznor und seine NIN. Gänzlich ohne Brachialsound, sondern nur mit sphärischen Tönen, reicht der Track gerade zum Luftholen, bevor es mit "Common Enemy" noch einmal richtig zur Sache geht. Wollen wir hoffen, dass Panic DHH noch ihren eigenen Weg finden und mit ihrem nächsten Album mehr Individualität zu Tage fördern.