Nun ist es also endlich vollbracht, Pandique haben mit dem Label Pandailectric (A Division Of Pandaimonium Records) eine Veröffentlichungsplattform gefunden. Ursprünglich hervorgegangen aus dem Projekt Morgentau nannte man sich kurzerhand in Pandique um, da eine Band mit dem Namen schon existent war. Thorsten mit „h“ und Torsten ohne „h“ sind die zwei Köpfe die hinter dem Thüringer Projekt stecken. Nach der MCD „... With Pride“ und dem Album „Weltenkrieger“, die beide im Eigenvertrieb unters Volk gebracht wurden steht nun also das erste offizielle Album - Release mit dem Namen „Weltenklang“ an. Konnte man bei den beiden vorangegangenen VÖ’s noch den Eindruck gewinnen, das man sich wohl musikalisch in Richtung EBM und Electro hin bewegt, bekennt sich die Band nun offen, sich dann doch eher dem Electronic Trance Pop verschrieben zu haben. Die Tracks „Vom Leben“, „Light Of Justice“ und „Menschsein“ haben es geschafft auf allen drei bisherigen VÖ’s ihren Platz zu finden, genau wie es die Songs „Corrosion“, „Bright Future“, „Human“ und „Mr. K“ auch schon auf „Weltenkrieger“ zu hören gab. Die bisher bekannten Stücke wurden aber allesamt einer Frischzellenkur unterzogen und erscheinen in einem neuen Gewand. Mit „Wolke 7“ in zwei verschiedenen Versionen, „Tanz Die Welt“, „Stummes Wort“, und „Schwarz / Weiss“ gibt es dann fünf, bzw. vier völlig neue Stücke. „Wolke 7“ in der Einklang Version stand ja bereits bei uns zum Download bereit und dürfte so einigen schon bekannt sein. Die Ausklang Version von diesem Stück ist dann noch etwas Cluborientierter als die Einklang Version. Das Album stellt in mehreren Hinsichten eine gute Abwechslung dar, einerseits was die BPM - Zahlen angeht, sprich das Tempo der einzelnen Songs, andererseits was die Sprache angeht. Die Songs werden sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache zum Vortrag gebracht, wobei der deutschsprachige Anteil überwiegt. Und aus musikalischer Sicht heraus kann man auch feststellen, das auf „Weltenklang“ keinesfalls eine stupide Gleichmäßigkeit vorzufinden ist. Die Band behandelt in ihren Texten hauptsächlich sozialkritische Thematiken, die gerade bei den deutschsprachigen Songs hervorragend interpretiert werden. Gerade bei „Menschsein“, „Vom Leben“ und „Schwarz / Weiss“ kann man sich von der Wortgewandtheit überzeugen. Letzterer Song ist ein Stück bei dem es wahrhaft meisterlich gelungen ist, eine Geschichte so zu erzählen, das sie sich nicht jedem einzelnen gleich beim ersten hören offenbart. „Light Of Justice“, mit dem die Band 2001 den fünften Platz beim Sonic Seducer - Battle Of The Bands erreichte und „Human“, welches sich dann auf „Weltenkrieger“ befand, einer VÖ mit deren Material man 2002 beim Sonic Seducer - Battle Of The Bands den ersten Platz erreichte haben nichts von ihrem Charme verloren, jedoch sind sie auf „Weltenklang“ nicht mehr so straight nach vorn gehend wie das auf „Weltenkrieger“ noch der Fall war. In der Rezension zu „... With Pride“ schreibt mein Kollege Oliver abschließend „Ich bin gespannt, was da auf uns zukommt“, nun Pandique haben zumindest meine persönlichen Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern noch übertroffen. Bleibt nur zu hoffen, das sich die Band und das Label auch in Zukunft noch gegenseitig befruchten werden und das man das sympathische Duo demnächst auch einmal Live erleben kann. Als kleines Special für den Medienkonverter waren Pandique so freundlich ein paar Worte zu den meisten Songs von „Weltenklang“ zu äußern, die ihr hier nun noch anschließend an die Rezension nachlesen könnt. Wolke 7 Wolke 7 führt das Album ein (Einklang Version), bzw. beendet es auch (Ausklang Version). Es war der erste fertige Track des Albums und durfte sich bereits im letzten Jahr bei einer über den Medienkonverter laufenden Downloadaktion großer Beliebtheit erfreuen. Menschsein Der erste in deutsch geschriebene Song von uns. Danach dachten wir, dass wir nur noch in deutsch schreiben sollten und dies haben wir dann auch bis zur Albumfertigstellung konsequent getan. Light Of Justice ...beschreibt einen Menschen in einer vielleicht nicht allzu fernen Zukunft. Er reflektiert die herrschenden Umstände wie Krieg, Gewalt und ein unfähiges Regime, dass all dies nur noch zu verschlimmern scheint. Man könnte meinen es spielt in einer Welt á la Matrix oder Judge Dredd. Sein Innerstes erkennt plötzlich, dass es einen Ausweg aus diesem Umstand gibt und daraufhin fordert er seine Mitmenschen auf, mit ihm auszubrechen "Smash The Lines And Set Me Free". Tanz die Welt Eine kleiner Abgesang auf die Rolle der Politik bzw. deren Macher. Corrosion Wohl der am schnellsten geschriebene Song von uns, haben wohl alles in allem für Textschreiben und Musik eine Stunde gebraucht (in der Ursprungsversion). Sollte eigentlich eine Hommage an den EBM werden , hat sich aber im Laufe der Zeit und insbesondere durch Dianas Gesangspart zu einem richtig modernen genialen Song entwickelt. Stummes Wort Das letzte für das Album geschriebene Lied, welches dem Zuhörer eine kurze Pause gönnt, ist es doch wohl das ruhigste Lied vom ganzen Album. Vom Leben Das Leben eines Menschen in vier Strophen zu fassen war hier der eigentliche Ansporn. Das das Leben des Menschen, dessen vergewaltigte Mutter ihn nach seiner Geburt in ein Heim gibt, er dann den Drogen verfällt und mit 30 Jahren stirbt nicht gerade positiv verlaufen ist, ist wohl selbstredend. Denke der Thematik nach einer der härtesten Songs des Albums. Bright Future Und wieder beschäftigt sich ein Song mit der Zukunft als eine Art Spiegel für die Gegenwart könnte man meinen. Die Welt wird als egozentrisches Universum beschrieben, in der jegliche Solidarität zu den Mitmenschen längst erloschen scheint. Die Augen der Menschen sehen über das Leid anderer hinweg, was teils den Anschein der Selbstverständlichkeit für diese Lebensweise hat. Die humane Existenz als starres Vegetieren. Human Mit diesem Lied begeben wir uns ein paar Jahre in eine sicher künftige Welt. Die Natur ist zerstört, es bleiben nur kleinste Zufluchtsorte für uns Erdenbewohner. Ausgelöst wurde dieser Kollaps durch eine unkontrollierbare Wissenschaft, durch deren Experimente die Umwelt dahinsiechte und die sinnlosen Kriege, geführt aus ideologischer Absurdität. Es blieb nur ein karger Flecken auf dem einst blauen Planeten übrig. Der Mensch erkennt schließlich seine Fehltat, doch es ist zu spät um die Uhr zurückzudrehen... Thorsten & Torsten