Pakt - Berlin

Pakt - Berlin

Ein wenig verspätet haben Pakt ihren ersten Longplayer auf den Markt geworfen, fast zeitgleich mit der neuen And One, was zu Vergleichen herausfordert, auf die hier aber mal bewusst verzichtet wird. Gio und Chris präsentieren zwölf Songs, die beim ersten Hören schon einmal recht abwechslungsreich klingen. Alles scheint dabei zu sein, vom klassischen Bodypop-Schlager, über Oldschool-Tribute bis hin zum Mini-Crossover finden sich viele Einflüsse. Pluspunkt, dass man sich nicht festlegt, oder Minuspunkt, dass man sich nicht gefunden hat? Mal sehen… ‚Freiheit‘ kennt man schon, ein Track der nach wie vor als Clubfutter ok ist, jedoch nicht unbedingt das große Aufhorchen auslöst.

Interessanter dann schon ‚Burn Home Burn‘ das leichte Einflüße von The Prodigy oder gar Pop Will Eat Itself in eine 242-ähnliche Intrumentierung integriert und damit aus dem Erwarteten positiv ausbricht. Klassisch And-One-lastig schmeichelt sich ‚All Reminds Me’ ins Ohr, die charmant-großkotzige Naghavi-Überheblichkeit, die man hassen oder lieben kann, kommt jedoch nicht rüber. Ein bisschen Oomph bei ‚Egoshooter’, einwenig Melotron bei ‚Revolution’, der Scope wird breiter und breiter. ‚Liebespakt’ offenbart sich dann als Ballade, transportiert zu Klavierklängen und schöner minimalistischer Instrumentierung dann aber doch recht wenig Emotionen.

Die beiden Abtrünnigen beweisen mit ‚Berlin’, dass sie in den letzten Jahren auf And One Konzerten keineswegs nur als Dekoration mit auf der Bühne standen und dass sie in der Lage sind auch eigene Tracks zu komponieren. Einzelne davon, wie das erwähnte ‚Burn Home Burn’, sind auch richtig gut, man hat jedoch den faden Beigeschmack von Füllmaterial und so outet sich ‚Berlin’ nach dem anfänglich neugierig machenden Charakter als ein großer Testballon, an dem Pakt sich ihre Richtung aufgrund der Reaktionen für Longplayer 2 zurechtzulegen scheinen. Kein Blitzstart sondern Mittelfeld mit Potenzial…

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