Der Balkan ist in unserem Teil Europas eigentlich eher weniger für musikalische Ergüsse alternativer Natur bekannt. Um so spannender und erfreulicher, wenn dann ein Werk aus Kroatien auf dem Schreibtisch landet. Omega Lithium spielen auf 'Kinetik' keyboardumrankte härtere Gitarrenmusik, die sich, die englischen bzw. einen kroatischen Text ausgeklammert, durchaus an neue deutsche Härte anlehnt, aber durch die Synthies und weiblichen Gesang einen nochmal etwas popigeren Touch bekommt. Diese Kombination aus Gitarrenwand und poppiger Melodie weist eine durchaus angenehme Eingängigkeit auf und gefällt durchaus. Das Problem ist jedoch, dass die Dame und die Herren von Omega Lithium ihr Handwerk zwar definitiv beherrschen und das Songwriting an sich als gut zu bezeichnen ist, aber einfach ausnahmslos in jedem Stück der Platte dem selben Schema folgt. Das macht aufgrund der zum Teil wirklich tollen Melodien für ungefähr 3 Songs wirklich Spaß, ermüdet danach aber unglaublich schnell und es entwickelt sich der Wunsch nach Abwechslung, der leider bis zum bitteren Ende unerfüllt bleibt. Die Eintönigkeit kann leider auch vom kroatisch vorgetragenen 'Pjesma' nur äußerst bedingt durchbrochen werden. Textlich gibt es auf 'Kinetik' ebenfalls leider nur Standardkost. Die Produktion der Scheibe steckt in einem relativ druckvollen, modernen Metalgewand, das ordentlich Druck macht. Omega Lithium liefern auf ihrem Zweitwerk eine an sich solide Leistung ab, jedoch erstickt die Platte leider relativ schnell an ihrer Eintönigkeit. Freunde hart-melodischer Gitarrenklänge jüngerer Spielart können aber ohne nachfolgende Gewissensbisse oder Gehörgangsschmerzen mal ein Ohr riskieren. Mit etwas mehr Flexibilität und Vielschichtigkeit im Songwriting kann das mit den Kroaten aber definitiv noch was werden, hier gilt es ein Auge drauf zu halten.