OMD - Architecture & Morality & More

Nachdem die Fans im April bereits mit einer Live CD der 2007er OMD-Tour angefüttert wurden, folgt nun im Mai die zugehörige DVD, um das bereits in den letzten Wochen Gehörte mit eindrucksvollen Bildern zu ergänzen. Mit dem Hammersmith Apollo, einem alten Theater, wählte die Band, die sich übrigens in Originalbesetzung zu viert wieder zusammenfand, die richtige Location für den Dreh. Eine Menge Kameras zeigen die mit passenden Animationen auf einer riesigen LED-Wand hinterlegte Performance. Zusätzlich zum Konzert in Köln spielen die drei Musiker auf Podesten, die ebenfalls passend beleuchtet werden. Großes Kino im wahrsten Sinne des Wortes. Gerade beim zweiten Song, Sealand verschwimmt das Ambiente in leuchtenden Grün- und Blautönen um die experimentelle Elektronik der Anfangstage, die später den großen Pop-Momenten weichen sollte, in Erinnerung zu rufen. Ein solcher Moment folgt umgehend mit ‚Souvenir’, das im Gegensatz zur Moby-Version, die auf den Onetwo-Konzerten der letzten Jahre einen festen Platz gefunden hat, im Original dargeboten wird. Nichts anderes hätte aber auch zum Konzept gepasst, das Album ‚Architecture and Morality’ in seiner Gänze zu präsentieren. Ein weiteres visuelles Highlight sind die mit Kirchenfenstern und Friedhofsstatuen hinterlegten beiden ‚Joan of Arc’ Titel. Wurde damals zu ‚Maid of Orleans’ in der Tanzschule dieser Republik noch langsamer Walzer gelehrt, zeigt Andy McCluskey, dass man selbst zu diesem eher langsamen Song in einem extatischen Ausdruckstanz verfallen kann. ‚The Beginning and the End’ ist noch nicht ganz verklungen, da fängt bereits mit Messages der ‚Best-Of-Teil’ des Konzertes an. Pop-Songs! Gute Pop-Songs! Sie alle aufzuzählen wäre müßig, schließlich kennt man sie alle! Zusätzlich zum CD-Programm sind weitere fünf Lieder enthalten, die weiß Gott keine Füller sind. Insbesondere die extrem schöne Ballade ‚Talking Loud and Clear’ mit blumigen Hintergrundfilmen, die es nicht auf die CD geschafft hat, ist und bleibt ein Klassiker. Wer mal die 12“-Version des Songs gehört hat, weiß wovon ich rede. Die Band hangelt sich so von Erfolg zu Erfolg bevor Electricity den letzten Hit vor dem obligatorischen Rausschmeißer ‚Romance of the Telescope’ darstellt. Wenn auch ein stellenweise für meinen Geschmack ein wenig zu fernseh-like gefilmt, bringt der Regisseur die Atmosphäre der Show durch eine gute Auswahl an Kameraperspektiven und einen nicht allzu hektischen Schnitt richtig zur Geltung. Bei den Extras findet man dann noch ein Interview mit Hambi Haralambous, der die visuellen Umsetzungen zu den Songs motiviert sowie ein Interview mit den vier Band-Mitgliedern, die unter anderem auflöst, dass wir es Oliver Geissen mit seiner schrecklichen Chart-Show zu verdanken haben, dass OMD letztes Jahr nach langer Zeit wieder getourt haben. Zwei kräftig montierte Video-Versionen zu ‚Maid of Orleans’ und ‚The new Stone Age’, die die Projektionen und die Konzertfotos in Bildsegmenten präsentieren, schließt sich die Bonus-Sektion. Obwohl ganz interessant gemacht, bin ich froh, dass nicht die ganze DVD so geschnitten wurde. Schöne Musik, schöne Bilder, ambitioniert Musiker, gut abgemischt, was soll man sich mehr wünschen?

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