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Obsc(y)re - Aus der Traum
Obsc(y)re??? – sagt mir was, hmmm! Schnell das heimische Archiv durchforstet und, siehe da, ich werde fündig. Zwar nur eine dürftige Ausbeute, genauer gesagt ein einziges Lied „Hand of my watch“ auf der 2001er WGT-Silberscheibe (urspr. vom 2000er Album „Heavenly Venture"), aber immerhin ein winziger Ausriß aus der immerhin 11 jährigen Bandgeschichte und eine kleine Vergleichsmöglichkeit zum Jahre 2007, sprich zur vorliegenden EP „Aus der Traum“. Was sofort auffällt, ist, daß der derzeitige Trend, computergenerierte Musik mit handgespielten E-Gitarren zu mischen, offensichtlich auch vor Obsc(y)re nicht halt gemacht hat. Der Titeltrack nämlich wartet nach einem elektronischen Intro mit Riffs auf, die durchaus einer Rockcombo entliehen sein könnten. Das ist im Vergleich zum gefälligen Synthiepop des Jahres 2000 neu, wirkt auf mich in diesem Falle allerdings eher wie der Versuch, etwas mehr Dynamik in einen Song zu bringen, der ansonsten ohne besondere Höhepunkte vor sich hin plätschert. Daran vermögen auch die zwei nachfolgenden Remixe nicht viel zu ändern. Rotersand verhelfen dem Track zwar durch das Hinzufügen typischer Futurepop-Elemente zu etwas mehr Pep, während The Eternal Afflict ganz auf Gitarren verzichten und einen fast schon chilligen Output basteln, doch beides ist nicht wirklich das Gelbe vom Ei. Die Hoffnung ruht also nun auf den immerhin 4 B-Seiten, die auf die EP gepackt wurden. Zunächst erklingt ein Cover von „Am Fenster“, ein Titel, welcher 1977 der DDR-Band City zum Durchbruch verhalf. Da ich als urbayerischer Wessi das Original leider nicht kenne, kann ich zur Obsc(y)re-Version nur soviel sagen, daß der Song positiv durch seine Geigenläufe auffällt, negativ jedoch durch leichte stimmliche Schwächen von Sängerin Anne Wagner. Trotzdem eine nette Abwechslung, die noch ein wenig den Flair der 70er atmet. Das eigentliche Potential des inzwischen als Duo agierenden Projekts schimmert sage und schreibe erst bei Track Nummer 5 durch. Bei „Am Ende der Zeit“ harmonieren die Saiten endlich mit den Tasten und lassen den Finger schon mal in Richtung Repeat-Knopf zucken. „In Deinen Augen“ und „Freier Fall“ können dagegen mit griffigen Refrains, leicht herbem Gesang und guten Texten punkten, bevor zum Schluß noch eine sehr interessante Bearbeitung des Titelsongs kommt. Zuerst sticht hierbei die Anzeige von knapp 25 Minuten Länge auf dem Display der CD-Players in's Auge. Doch keine Sorge, der „Orpheus in Red Velvet Remix“ ist keine Endlosschleife, sondern wird durch eine ungefähr 16 minütige Pause in zwei Hälften geteilt, die sich grundlegend voneinander unterscheiden. Dominieren im ersten Teil wieder die Gitarren den Refrain, der lediglich durch Einsatz des Vocoders ein bißchen verändert wird, zeigt der zweite Teil eine völlig unerwartete Seite. Experimentell, minimalistisch, mit schleppendem Rhythmus unterlegt, ist diese Interpretation diejenige, welche wahrlich zu begeistern weiß. Warum sich diese dunkle Perle quasi als hidden track am Ende der CD verbirgt, ist mir völlig unverständlich. Hat man etwa Angst, alteingesessene Fans zu verschrecken? Darüber kann man nur spekulieren, ebenso wie über den Weg, den Obsc(y)re in Zukunft einschlagen werden. „Aus der Traum“ läßt diese Frage völlig offen und wirkt als ob man sich nicht zwischen Fisch und Fleisch entscheiden könnte. Überdurchschnittliche Leistung jedenfalls kann man der EP nur an wenigen Stellen bescheinigen.
This Morn' Omina - The Hegira Trilogy
Die nun wiederveröffentlichte Hegira-Trilogie des belgischen Projekts This Morn' Omina ist ein gutes
Orpheus In Red Velvet - Strange Behaviour E.P.
„Osmium ist ein chemisches Element im Periodensystem der Elemente mit dem Symbol Os und der Ordnungs