Die blaue Mülltüte, die sich wie ein roter Faden durch das Artwork des Re-Releases von Northern Lites "Small Chamber Works" zieht, könnte deplazierter nicht sein. Ist doch das Release alles andere als Müll - im Gegenteil: "Small Chamber Works" von 2001 war bis dato wohl die Rarität von Northern Lite. Früh vergriffen, heiss begehrt: Der Erstling der Thüringer, die Genesis. Drei Jahre sollte es dauern, bis mit "Reach The Sun" dann das nächste Album erschien. Die Songs auf "Small Chamber Works" kommen alle wesentlich elektronischer daher, die Gitarren kamen erst mit "Reach The Sun". Es ist schon interessant, Songs wie "Looking At You" in einem ganz anderen Gewand zu hören und nachzuvollziehen, welche Entwicklung die Band vollzogen hat. Doch ist das alles schon Northern Lite. Der Stil, das Songwriting. Unverkennbar. Erstlinge sind etwas besonderes - eine Reise in die Vergangenheit. So auch "Small Chamber Works", das mit den drei Livetracks "Pilze", "No Tears" und "Alan Long" noch mit besonderen Schmankerln aufwarten kann. Auch wenn Northern Lite heute organischer und irgendwie voller klingen, so ist doch der Abstecher in die Vergangenheit ein akustischer Leckerbissen. Auch 2008 hat "Small Chamber Works" nichts von seinem Charme verloren und liefert einen überzeugenden Beweis für die ganz besondere Qualität der Thüringer. Der Band ist es hoch anzurechnen, dass sie dieses Juwel den Liebhabern ihrer Musik wieder (erschwinglich) zugänglich machen. Für Northern Lite Fans ist dieses Release Pflicht. Kein Müll.