Gleich zu Anfang eine kurze Klarstellung: die hier rezensierte Veröffentlichung hat nichts zu tun mit Boyd Rice, der bisher unter dem Namen ‚Non’ veröffentlicht hat, auch wenn hier so einiges satanisch erscheint, doch dazu später... Bei der CD ‚Not Everything Is Made In China’ handelt es sich vielmehr um eine Veröffentlichung eines Quartetts aus Slowenien, die lokal bereits mehrere Tonträger unter die Leute gebracht haben und unlängst sogar für die Killers in Laibach (Ljubljana) eröffnen durften. Elektronischer Indie-Rock als Genre trifft es vielleicht am besten, was den Hörer erwartet. Und auch wenn der Sänger und Gitarrist Zdesar Matjaz auf der Homepage erzählt, dass ihn ein Gemälde von Dali mehr inspirieren kann als ein neuer Placebo Song, ist das Präsentierte Ergebnis – gerade vom Gesang her – sehr nah an Placebo angelehnt. Obwohl strukturell auffällig ähnlich, muss man leider sagen, dass der Gesang meiner Meinung nach der Schwachpunkt des Gesamtprodukts ist. In den Songs in denen Matjaz etwas tiefer und weniger dynamisch singt mag das noch gehen, wenn man jedoch in den ausdrucksvollen Modus und die Molko-spezifischen Lagen wechselt, hört sich das leider nur noch schrill und quiekend an. Gut eröffnet sich dieses Manko in Songs wie ‚Dr Ill’ oder ‚Air’ findet jedoch seinen schrecklichen Höhepunkt im Depeche Mode Cover von ‚It’s no good’. Daran hätte auch Boyd Rice Gefallen gefunden, denn hier hat garantiert der Teufel seine Finger im Spiel. Nicht nur dass die Melodie so ganz anders und zwar ganz anders schlecht ist, der Gesang überschlägt sich in einem genäselten, sirenenhaften Etwas, das ganz bestimmt nicht die halbwegs gelungene instrumentale Interpretation unterstützt. Schade, so etwas fällt auf und reißt den Rest des Albums schon alleine durch die Erinnerung an dieses Desaster herunter. Musikalisch instrumental sind die Songs hingegen gar nicht so schlecht und bei ‚Gender Changer’ passt dann sogar die Stimme dazu. Sorry Herr Matjaz, übergeben sie bitte sofort das Mikrophon an den Ersatzsänger und übernehmen sie ihre zweite Rolle an der Gitarre. Dann könnte der Gesamteindruck sogar viel besser als mittelmäßig sein, denn in die Songs und die Produktion der CD an sich habe ich mich zugegebenermaßen bereits mehr als ein klein wenig verliebt. Für 'Gender Changer' gibt's sage und schreibe 5 Punkte für den Rest durch die beschriebenen stimmlichen Umstände leider nur 2 Punkte...