No Sleep By The Machine (kurz NSBTM) sind seit 2009 aktiv und haben bisher zwei Alben veröffentlicht. Obwohl das Duo ungerechterweise noch relativ unbekannt ist, konnten Sänger TB und S. Nutzoid mit Songs wie „Yellow Mica“ oder „Close“ und ihren Konzerten unter EBM und Electro-Fans Begeisterung hervorrufen. Ende des Jahres ist ihr drittes Album „Splice“ auf dem jungen Label e-picenter erschienen, eingerahmt von Liveauftritten in Berlin (siehe auch Stories/Berichte) und auf dem legendären BIM-Fest in Antwerpen. Die kalten elektronischen Klänge haben mich schon beim Opener „Mammonth“ in den Bann von NSBTM gezogen. Die Schweden wandeln klar auf den Spuren großer belgischer und nordamerikanischer Bands, drücken den Songs aber klar ihren eigenen Stempel auf. Hauptgrund dafür ist die Stimme von TB in Verbindung mit der Tatsache, dass der Hörer nicht die typischen EBM-Bassläufe bekommt, sondern komplexere Strukturen wie man sie zum Beispiel von Skinny Puppy kennt und schätzt. Die Songs wirken aufgrund monotoner und langsamer Passagen oft reduziert, beim genauen Hinhören gibt es aber erfreulich viel zu entdecken. Auch wird mit Tempowechseln immer wieder Spannung erzeugt („Redrumdrum“). Nicht jedes Sample begeistert mich („New.t.s.“) und nicht jeder Song ist ein Hammer („Ramchum“ überzeugt eher live als auf CD). Große Freude macht mir aber etwa das schleppende „Spearsity“, ein Song den ich wieder und wieder höre – ohne dass ich sagen könnte, warum nun ausgerechnet diesen. „Iye“ und insbesondere „Anchorburn“ wiederum bilden einen tollen, kanadischen Abschluss einer satten Veröffentlichung zum Jahresende. Anspieltips neben den schon genannten Songs sind „Kerfuffle“ und „Waywarder“. Ich gestehe, dass ich mich in „Splice“ reinkämpfen musste und der tolle Liveauftritt beim common roots Festival hat mir den Zugang sicher erleichtert. Nicht nur unter Fans von Bands wie Klinik oder Skinny Puppy sollten NSBTM aber auch mit ihrem dritten Album schnell Freunde finden. NSBTM liefern ein starkes Album ab, das sich null darum schert, was aktuell vermeintlich angesagt ist und damit sehr authentisch wirkt. In diesem Sinne – frohes Neues!