Am 14. August 2025 öffnete sich ein weiteres Kapitel in der eindringlichen Klangwelt von Seelenkind: Mit "Dunkle Schatten" veröffentlicht Isabel Dietzer alias Seelenkind einen Song, der so tief unter die Haut geht, dass vermutlich selbst gestandene Gothic-Herzen kurz die Fassung verlieren könnten – nur um sich anschließend umso mehr darin zu finden.
Musikalisch bleibt sich die Frankfurter Künstlerin treu: Dunkle Schatten verbindet cineastische Neoklassik mit dunklem Pop und melancholischer Elektronik, ein bisschen wie ein Soundtrack für das Innenleben an einem dieser Tage, an denen man selbst im Hochsommer lieber den Nebel sucht. Dabei klingt nichts glattgebügelt, nichts stromlinienförmig – das ist bewusst so. Seelenkinds Musik will nicht durch Radiotauglichkeit gefallen, sondern durch emotionale Ehrlichkeit berühren. Und die kommt hier nicht zu kurz. Lyrisch steht diesmal das Thema Dissoziation im Fokus – für Dietzer nicht nur künstlerische Metapher, sondern gelebte Realität. Ihre Texte erzählen von innerer Zerrissenheit, vom psychischen „Freezing“ und der Suche nach Orientierung in einer Welt, die oft schneller urteilt als versteht. So unbequem das Thema auch sein mag – Seelenkind begegnet ihm mit einer musikalischen Offenheit, die selten geworden ist. Ihre Stimme wirkt dabei wie ein leiser, aber unerschütterlicher Begleiter durch das Chaos – mal sanft, mal kratzig, immer glaubwürdig.
Wer jetzt glaubt, das sei schwerer Tobak – ja, ist es. Aber es ist auch Musik, die heilende Wirkung haben kann. Für Menschen, die ihre eigene Dunkelheit kennen. Für Menschen, die sich wünschen, dass jemand sie ausspricht. Und für alle, die verstanden haben, dass Schönheit nicht makellos sein muss, sondern oft gerade da beginnt, wo etwas bricht. Seelenkind ist kein Projekt für den schnellen Musik-Snack zwischendurch. Es ist ein Statement. Eine Einladung zum Hinfühlen, statt Weghören. Und Dunkle Schatten ist vielleicht einer ihrer mutigsten Songs bislang.
Neue Single von Seelenkind: Dissoziation trifft auf düstere Klangkunst

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