Was macht man mit einem Album, das längst als Meilenstein gilt und in der Gunst der Fans fast sakrale Verehrung genießt? Ganz einfach: Man lässt es in Würde altern. Oder, wenn man Jérôme Reuter heißt, gräbt man die Originalspuren wieder aus dem digitalen Sandkasten, pustet den Staub vorsichtig weg – und schenkt dem Klassiker ein neues Leben. Am 1. August 2025 erscheint Flowers From Exile – Revisited, die überarbeitete Neuauflage des ursprünglich 2009 veröffentlichten vierten Studioalbums von Rome – und diesmal klingt der Exil-Blumenstrauß frischer denn je.
Aber keine Sorge: Hier wurde nicht mit dicken Synthpinseln übergepinselt oder der Bass bis zur Unkenntlichkeit hochgedreht. Stattdessen ist Flowers From Exile – Revisited eine klangästhetisch sensible Wiederentdeckung. Gemeinsam mit dem damaligen Co-Produzenten, Arrangeur und Mitstreiter Patrick Damiani nahm sich Reuter die zwölf Originalaufnahmen erneut vor – und förderte dabei eine räumliche Tiefe und emotionale Dichte zutage, die damals vielleicht noch gar nicht vollständig greifbar war. Die Songs, einst eine melancholische Reise durch den Schmerz des Spanischen Bürgerkriegs und dessen Auswirkungen auf europäische Identitäten, wirken nun noch intimer, klarer und berührender. Odessa, To Die Among Strangers oder das unvergessliche We Who Fell In Love With The Sea blühen in einem neuen Klanggewand auf, ohne ihren Charakter zu verlieren. Wie ein restauriertes Fresko: die gleichen Farben, aber nun auch die feinsten Risse und Nuancen sichtbar.
Dass sich Reuter – bekanntlich kein Mann für halbe Sachen – gemeinsam mit Damiani monatelang durch die Spuren gearbeitet hat, hört man dem Ergebnis in jedem Ton an. Wer das Original liebt, wird die Revisited-Version vermutlich ebenso ins Herz schließen. Und alle, die Flowers From Exile bisher nur dem Namen nach kannten, bekommen jetzt die perfekte Gelegenheit, diesen neofolkigen Klassiker mit frischen Ohren zu entdecken.
Neue Narben, neuer Glanz: Rome veröffentlichen Revisited-Version ihres Klassikers

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Wer behauptet, die 90er hätten nichts Spirituelles hervorgebracht, hat entweder vergessen zu räuchern oder kennt Anima Mundi nicht. Doch jetzt gibt’s Nachhilfe mit Nachdruck: 'Somnium', das 1997 sogar noch auf obskurem Tape unter dem Label Crewzine kreiste wie Weihrauch in einer verfallenen Kathedrale, ist zurück – natürlich digital restauriert, mit frischem Mastering von Anatoly Grinberg und erneut veröffentlicht von Aliens Production. Und ja, das klingt genau so sakral und düster, wie es sich liest.Hinter Anima Mundi steckt kein Geringerer als Roman Petro – bekannt für seine gleichnamige For...
Back in the Circle: Gary Numan bringt episches Livealbum heraus

Morgen ist Release-Freitag – und während andere ihre Alben einfach so rausrotzen, kehrt Gary Numan nach 41 Jahren mit einem Dreifach‑Donnerhall nach Wembley zurück. Am 25. Juli 2025 erscheint 'A Perfect Circle', das Livealbum zu seiner monumentalen Intruder-Show in der OVO Arena Wembley im Mai 2022. Und wer bei diesem Elektro-Massaker nicht live dabei war, darf sich nun mit 3LPs oder einer fetten 2CD+Blu-ray-Version trösten – inklusive 40‑minütigem Backstage-Interview mit Numan himself.Was Numan da auf die Bühne zauberte, war kein müder Nostalgieabend, sondern ein apokalyptisches Elektro-Gewit...