Wer mit der Musik von Lucy Kruger in Berührung gerät, wird schnell Zeuge des einzigartigen Schaffensweges der Musikerin - eine Reise voller stetiger Selbstreflexion und sprudelnder Kreativität. Am 4. Juni wird die mittlerweile in Berlin lebende südafrikanische Künstlerin mit ihrer Band Lucy Kruger & The Lost Boys das nunmehr dritte Studioalbum ‘Transit Tapes’ (for women who move furniture around) via Unique Records veröffentlichen, welches auf das vorige Album ‘Sleeping Tapes for Some Girls’ folgt.
Es war kurz nach Krugers Hochschulabschluss im Bereich der Künste an der Universität in Grahamstown, als sich ihr eigener Prozess der Musikproduktion formte und in einem ersten frühen Album resultierte. Mit einer feinfühligen künstlerischen Herangehensweise ähnelt ihre kreative Arbeit der einer Archäologin - hier wird auch den kleinsten Elementen genaue Aufmerksamkeit geschenkt, um das große Ganze besser verstehen zu lernen. Sei es die mittlerweile zu einem Ende gekommene Zusammenarbeit als das Duo Medicine Boy mit André Leo (More Knives, 2014; Kinda Like Electricity, 2016; Lower, 2018; Take Me With You When You Disappear, 2020) oder ihr Solowerk - Kruger wählt einen stets ruhigen und bedachten Weg, um ihr musikalisches Universum zu schaffen, welches ihre Hörer auch nach unzähligen Hörduchläufen in Bann hält.
“I think that what I am able to offer as an artist is a detailed expression of my experience, for although the situation may feel unique to me, the feelings are universal,” erklärt Kruger. “Giving them a sound and shape validates and creates space for those feelings, allowing listeners to feel seen and less alone, even at a distance. Even in the isolation of a bedroom. Especially in the isolation of a bedroom.”
Kruger nennt hier bewusst das Schlafzimmer als Referenz. Der wohl intimste Ort, welcher der Musikerin zu einer wichtigen Erkenntnis verhalf, die sie nun gezielt in ihre Arbeit einfließen lässt: “Albums capture a moment in time in the life of a band or musician. Listeners hopefully stumble upon those albums when they’re in need of stepping into that world, or having that world mirrored back at them.” So machte die Musikerin diese Beobachtung Ende 2018 - kurz bevor sie von Kapstadt zurück nach Berlin ziehen sollte - als sie überlegte, was der nächste Schritt für ihre in ihrem Schlafzimmer geschriebenen Demoaufnahmen der Songs sein sollte.
Das neue Album ‘Transit Tapes (for women who move furniture around)’ erforscht und dokumentiert auf ähnliche Art und Weise zutiefst persönliche Thematiken - nur gibt Kruger dieses Mal ihrem Verlangen nach, die Dinge nicht zu akkurat zu halten, um weiteren Raum und Bewegung nach außen zuzulassen. “The songs begin in the bedroom, as with Sleeping Tapes, but with an eye on the window and a hand on the door. There is a restlessness. A kind of building up of courage and the acknowledgement of a fear I had developed around making too much noise or causing too much of a scene.” Transit Tapes (for women who move furniture around) erscheint am 4. Juni via Unique Records.