„13th Serpent”, tönt eine verzerrte Männerstimme. Darauf folgt ein knarzender Basslauf, Industrie-Geräusche, metallische Drums, synthetische Atmospheres und schließlich ein hoher weiblicher Hintergrundgesang. Das Intro „This Chapter Opens“ bietet einen viel versprechenden Einstieg in das neue Album „Rise of the 13th Serpent“ von NEIKKA RPM. NEIKKA RPM? Das ist die New Yorkerin Dominique, die sich auf ihrem neuesten Tonträger mit einigen prominenten Gastsängern (z.B. Claus Larsen von Leæther Strip, oder Len Lerneire von Implant) verstärkt hat. Schnell fällt dem erfahrenen Elektro-Hörer auf, dass dieses Album vor allem für die Clubs und Dancefloors gedacht ist (der „richtige“ Opener „Demon Breeder“ macht dies besonders deutlich). Tanzbare Neuzeit-EBM-Grooves treffen auf zart begleitenden, weiblichen Gesang, der meist monoton wiederholend auftritt. Untermalt wird dieses Klanggebilde von harschen Drums. Hin und wieder wird das Augenmerk auf die Melodie gerichtet, meistens pumpen die Rhythmen aber hypnotisierend vor sich hin. Wobei das Wort „hypnotisierend“ leider auch oft durch „einschläfernd“ ersetzt werden kann. Dies kann man ebenso von Dominiques Vocals sagen, die etwas zu uninspiriert wirken. Auch die Gastsänger verdingen sich nur bedingt gelungen an den Songs. Letztlich ist es schade, dass die Stimme der Frontfrau nur spärlich eingesetzt wird. Ein abgerundeter, melodiöser Gesang hätte dem Sound wohl durchaus gut getan. Den arg ermüdenden Stellen, die sich teilweise im Ambient-Downtempo-Gewang präsentieren („Chained to My Rib Cage“) steht nur ein (!) richtiger Höhepunkt entgegen. Das elektronisch pumpende „Shakles of Steel“ mit dem spanisch performenden Gastsänger J3 von à;GRUMH… spielt mit Trance-Elementen, variiert die Drum-Einsätze und überzeugt mit schönen Synthies. Sicherlich kann ich mir vorstellen, dass die Songs auf der Tanzfläche einiges mehr bieten würden als auf CD. Allerdings muss mich die Musik auch auf einem Tonträger überzeugen. Das tut NEIKKA RPM auf „Rise of the 13th Serpent“ leider zu selten, auch wenn manche Stellen durchaus schöne Passagen zum Vorschein bringen. Diese sind mir allerdings zu rar gesäht. Da wäre durchaus mehr drin gewesen!