Grüne Wiesen und leckere Butter machen auch nicht glücklich. Denn anders kann ich es mir auch nicht erklären, wieso mir aus dem schönen Irland in schöner Regelmäßigkeit griesgrämige Metal-Alben vor die Füße fallen. Im letzten Jahr konnten Primordial so richtig für Ärger sorgen und lieferten mit „To The Nameless Dead“für Viele das Album des Jahres (so auch beim Schreiberling dieser Zeilen). Nun machen sich Mourning Beloveth auf, es ihnen gleichzutun. Statt Pagan dröhnt stampfender Doom Metal aus den Boxen. Eine leckere Sache, wenn man es richtig kann (siehe Candlemass). Richtig geschmackvoll wird „A Disease For The Ages“ leider nicht. Inhaltlich dreht sich alles um den langsamen Abbau des Körpers und des Geistes. Und wer hat wieder Schuld? Klar, die Zeit! Wer sonst? Und so machen sich die Iren auf, der Welt ein Stück Trostlosigkeit zu senden. Überraschenderweise gelingt es ihnen. Obwohl natürlich man diskutieren kann, ob trostlos nun positiv oder negativ konnotiert ist. „A Disease For The Ages“ wartet mit insgesamt fünf Tracks auf. Bis auf "Trace Decay" überspringen alle Songs die Zehn-Minuten-Marke, was den Hörgenuss nicht gerade einfacher macht. Das doomt bis die Schwarte kracht bzw. bis der Kopf so schwer wird, dass man volle Wucht mit dem Kinn auf dem Tisch aufschlägt. Es drückt mächtig, so doll, dass es weh tut. Ich frag mich immer, wer hört so was eigentlich? Da ist weder Melodie, noch irgendwelche Atmosphäre. Fette Gitarren, schön tief und schön langsam, dass ich mit meinem kleinen Gitarrenbuchkenntnissen sogar raushören kann, welchen Griff sie gerade betätigen. Zwischendurch eine helle, aufklarende Stimme, die aber an Geschwindigkeit auch nicht zulegen kann und sich in Gefilde von Candlemass trauen – nur eben mit der Slow Motion-Taste an der Mütze. Es blubbert, es rummst. Man muss wohl eine Menge überflüssige Zeit mitbringen um hinter die möglicherweise tief versteckte Seele dieser Scheibe zu kommen. Wer die nicht hat, braucht „A Disease For The Ages“ nicht mal antesten. Für alle Doom-Süchtigen und Schattenmenschen auf dieser schönen Welt, könnte dieses Werk aber genau das Richtige sein.