In Amerika der ganz große Spaß und auch hierzulande finden sich immer mehr Fans : Goth-a-billies machen die Nacht zum Tag und erklären die Familie Munster zu ihren großen Vorbildern. Der morbide Charm der 50er Gruselfilme und die Thematiken rund um die lustige Gruft sind Inhalt der Musik, die sich grob in Richtung Ramones, Death Rock und eben den Soundtracks aus dieser Zeit bewegt. Ob nun Vampire Beach Babes, Scary Bitches oder Frankenstein – Bands und mögliche musikalische Ausrichtungen gibt es genug in diesem Feld und mit Moribund Thirteen a.d. kam im letzten Jahr ein deutsches Duo daher um uns das schaurig-schöne Schmunzeln zu lehren. Dass es sich bei den beiden Herren um keine Unbekannten handelt sollten zumindest Fans der Ausnahmeformation Madre del Vizio schnell erkennen und sich nur noch mehr auf Moribund Thirteen a.d. freuen. Mit Samples und traurigen E-Gitarrenklängen startet die CD recht ruhig, ein typisches Intro eben. Aber dann mit dem ersten Track „Tragic killer creature“ machen die beiden Herren klar, wo es langgeht – straight, rock'n'rollig, eine gute Mütze Punk und Metal im Gepäck. Sauber. Die Gitarrenarbeit ist schön fett und rifflastig, die Drums sorgen für die Geschwindigkeit. Alles passt zusammen, nur ist die Produktion nicht wirklich das Gelbe vom Ei : Alle Instrumente klingen irgendwie dünn, die Gitarren sind etwas zu leise und das Schlagzeug klingt zu mülltonnenartig. Schade aber dank des peppigen Songwritings zu verschmerzen. Denn da kommt einiges zusammen. Mal Ramones und einige wunderbar melancholische 3-Akkord-Stücke, dann wieder schönes Metalgeschredder der an Frankenstein erinnert und ab und an einige Type-O-Neg typische Momente. Alles sehr stimmig zusammengefügt. Die obligatorischen Keyboardeinsätze sind sehr dezent und passen immer zum Geschehen. Der Gesang geht ansich auch in Ordnung – er klingt zwar genau wie die Instrumente etwas dünn (wobei es bei denen ja an der Produktion lag) und auch nicht sehr abwechslungsreich, passt aber meistens gut zur Melodie und stört zu keinem Zeitpunkt. Die „Tragic killer creature“ und „They came from planet 13“ haben es mir besonders angetan und sollen die Anspieltips sein – wer diese mag kann bedenkenlos zugreifen, denn die CD überzeugt über die gesamte Dauer.Und textlich wird wieder jede Menge Ironie und augenzwinkerndes Liebäugeln mit all den morbiden Monsterchen aus alten Filmen und Serien geboten – es macht einfach Spaß, die Texte mitzulesen und nach etwas Anlaufzeit auch mitzusingen. Ich kann jedem Freund dieser Musik empfehlen, sich mal in Richtung Plattendealer zu bewegen und reinzuschnuppern. Der Kauf könnte sich lohnen, denn die CD ist als Gesamtwerk sehr stimmig. Durch die punkig-metallige Ausrichtung ist die Musik zwar meist zu schnell und zu hart um dabei das Tanzbein zu schwingen, aber es spricht ja auch nichts gegen gute CDs für die heimische Gruft.