So zur Feier des Pfingstfestes gibt es heute mal ausnahmsweise eine Deathmetal Besprechung. Da das Schwarz - und Electrovolk eh alles in Leipzig rumhängt, sollte es nicht so sonderlich stören grade :D Ja, was konnte man im Vorfeld nicht wieder alles an Stimmen, Geheule, Ängsten und Spekulationen rund um dieses neue Werk der morbiden Engel aus den Staaten hören. Dazu trug natürlich auch die lange Pause zwischen dem letzten Werk und diesem hier bei, sowie der Kultstatus den die Band angesichts ihrer älteren Werke genießt. Von Techno und Industrial war die Rede, von sehr experimentell, von Verrat an ihren Fans gar und natürlich machten die Diehard Fans sich sofort größte Sorgen um ihre Lieblinge. Aber wenn man das Album nun ein paar Mal mit offenen Ohren gehört hat, stellt sich raus: Viel Lärm um nicht viel. Denn es gibt kaum Techno und Industrial zu hören (also wenn man die ursprünglichen Definitionen dieser Stile als Maßstab nimmt). Das sollte doch schonmal eine Beruhigung für die truen Deathmetaller darstellen, oder ? Naja, nicht wirklich - warum das lege ich nun in dieser Kurzbesprechung dar, kurz deshalb, weil ich nicht noch zu der eher übertriebenen Kontroverse beitragen will und das Album nicht wirklich vieler Worte wert ist.... Also nach einem Intro mit Blechbläsern kommt schon der erste angeblich experimentelle Track "Too Extreme!", ja mit Ausrufezeichen. Aber - extrem ist das kaum, eher langweilig, Maschinendrumgeratter, simple Riffs, Gebrülle, ein paar Synths - fertig die Chose. "Existo Vulgoré" dann, schau an, eine Art Deathmetal Track, der okay, aber nicht wirklich ins Ohr geht. Das nächste Lied, dasselbe nur in besser, man kann wirklich behaupten,"Blades for Baal" ist der beste Track des Albums. Fetzt. "I Am Morbid", ist ein Metaltrack mit modernen Anleihen, kein Deathmetal, diesesmal auch mit nem Mitbrüllrefrain. Mh. "10 More Dead", wieder etwas härter, düsterer, daher zweitbestes Stück. Danach wohl wieder eines der Experimente, etwas in Richtung Ministry, Rammstein etc. wenn man unbedingt Vergleiche sucht.....nur schwächer. "Nevermore", wieder Deathmetal, allerdings machen die Nähmaschinendrums einiges kaputt, dafür mit guten Soli. Genau wie das nächste, also schon bei Nummer 09 angekommen, das ging schnell. "Radikult" -von den angeblich experimentellen Stücken noch das Beste, da gute Gitarrenarbeit. Es stimmt aber - manchmal wird man schon an Marylin Manson erinnert bei dem Teil, wie es auch in anderen Reviews im Netz erwähnt wurde. Den Rausschmeisser "Profundis - Mea Culpa" kann man im Grunde vergessen, das ist irgendwie Stückwerk und auch hier fallen die uninnovativen Drums mal wieder auf. Wie Stückwerk klingt das komplette Album. So ich bin kein Die Hard Morbid Angel Fan und höre auch genug verschiedene Genres um nicht als "True" durchzugehen, trotzdem wird keine Empfehlung ausgesprochen. Die "echten" Metal Stücke sind bis auf zwei Ausnahmen nur "okay". Die angeblichen Experimente aber klingen großteils misslungen, nicht zwingend genug oder einfach langweilig, sogar nervend. Schade auch um die Produktion, die "erdiger" hätte sein können, positiv fallen manche Gitarrenparts und die Vocals auf, negativ die Drums. Also wie schon in der Einleitung erwähnt, wurde einfach zuviel Wirbel um dieses Album gemacht. Und die vielen Techno und/oder Industrial Tracks die da laut einigen "Experten" angeblich drauf wären, kann ich auch nicht finden. Klappern gehört ja zum Handwerk, wir hier beim MK wollen aber doch lieber realistisch bleiben.