Mit dem bereits 2008 fertig gestellten Album "Nichts ist für immer" melden sich Moonchild sechs Jahre nach ihrer letzten Veröffentlichung "Somewhere Someplace Somehow" zurück und präsentieren zwölf neue Songs, die es als CD - "normal"- nicht zu kaufen gibt.Es sei denn, man möchte die Lieder als 192 kbit/s Downloads käuflich von der band-eigenen Homepage erwerben. Was wiederum voraussetzt, dass man diese Bandseite in den Tiefen des Internets auch auf Anhieb findet. Aber wie wird man auf so eine Veröffentlichung überhaupt aufmerksam, wenn es keine oder zumindest keine wahrnehmbaren Informationen gibt? Soll genau das der Reiz sein? Oder will Moonchild gar nicht gehört werden? Komische Vorstellung, denn "Nichts ist für immer" ist ein solides, hörbares Gothic-Rock Album geworden mit sehr heftiger Tendenz zum Metal. Immer wieder mit dem Mainstream liebäugelnd und ausgestattet mit einfachen, ins Ohr gehenden Refrains, wiederholenden Mustern und schnell hängen bleibenden Texten, die kritisch, ironisch und provozierend sein sollen. Verknüpft mit einer ganzen Menge an Parallelen zu Bands - einer zum Beispiel, die mit O beginnt und mit Ausrufezeichen endet. Ziemlich geschickt machen Moonchild das. Sängerin Susan d' Iavollo steht dabei mit ihrem Gesang im Mittelpunkt. Ihre Stimme ist markant, facettenreich (mal bissig, mal weich, mal kindlich, mal ironisch etc.) und erinnert stellenweise an AnNa R. - die Stimme von Rosenstolz. Und das ist gar nicht als Kritik gemeint! Die beiden Herren, Uwe Holler (Gitarre) und Toni de Santis (Bass, Keys), liefern eine angenehme Leistung ab, neigen aber mitunter dazu, einen Sound wieder und wieder aufzuwärmen und manches Mal mit ihrem Spiel in der Monotonie zu bleiben. Ebenfalls zu bemängeln sind die mitunter sehr plakativen, wenig anspruchsvollen Texte - wenn es auch sonst sehr angenehm ist, dass Susan d' Ivallo auf Deutsch singt. Insgesamt also, wie vorausgeschickt, ein gelungenes Album mit kleinen Schatten. Nur, warum Moonchild so mit Präsenz in Form eines Myspace-Profils, einer ansprechenden Bandseite ö. ä. geizen, ergibt sich mir nicht. Etablierte, qualitativ hochwertige Vertreter der Szene können sich das erlauben. Moonchild nicht. Anspieltipps: Deine letzte Ruhe; Die Sterne; Deine Augen; Komm, wach auf!; Schrei nach dir