Zwei Kerls aus dem Norden lassen es seit bereits seit einigen Jahren auf den Dancefloors dieser Republik und manchmal auch international richtig krachen. Das Rezept von KoweSix und Tobitob ist dabei der Spass an der Freude sich musikalisch beim Auflegen die Bälle zuzuspielen. ‚What the fuck – we do rock!’, dieses Zitat trifft’s ganz gut. Den Rocken können die beiden ganz gewaltig, und das genreübergreifend zumindest was die verschiedenen Spielrichtungen im Dancefloorbereich angeht. Dirty-House-Big-Beat-Trip-Hop-Funk-Trance-Dance-Electro-Clash-Acid-Trash umschreibt das erste Album ganz gut, verschweigt aber bestimmt noch die Hälfte der Einflüsse, die hier eingebracht wurden. Erfreulich ist, dass Moonbootica viele Ihrer Freunde, für die sie auch schon diverse Remixes angefertigt haben, auf das Album eingeladen haben. Mit besonderer Spannung wurden natürlich die Tracks mit Client und I am X erwartet. ‚Falling’ und ‚Pretty little angel’ heißen sie und klingen sicherlich anders als die Eigenproduktionen der Acts. Die Kooperation mit Client erinnert mich sehr an ‚Golden Boy with Miss Kitten’: tanzbar und trotzdem relaxed. Im Midtempo ist Chris Corner mit Moonbootica unterwegs. Pumpende, basslastige Beats und eine recht einfache Melodie bieten wohl einen der unkommerziellsten Momente auf dem Album. Überraschend gut auch die Zusammenarbeit mit Jansen und Kowalski in ‚Pimp of the Year’, die hier ohne fragwürdige deutsche Texte und Pseudo-Funk-Ingredienzien auskommen und so ein schleppendes Disco-Monster entstehen lassen. Wer im Tracklasting übrigens ‚1,2, Rock’ vermisst: keine Angst, der Song versteckt sich jetzt hinter dem Titel ‚Roll the Dice’ und transportiert noch immer die Dynamik, die ihn bereits letztes Jahr zu einem der Club-Kracher gemacht hat. Ins Genre Nouveau Chanson abdriftend mit spannenden Lounge-Sounds und französischen Lyrics präsentiert sich ‚Hildegarde’, das vielleicht bedingt Etienne Daho durchklingen lässt. Dirty werden die Sounds passend zum Titel in ‚Unless you don’t give a fuck’ während die neue Single ‚Listen’ smooth mit ‚Daft Punk’ Zitaten a la ‚Discovery’ aufwartet. Eher wie ein Sampler kommt das Album also daher; ein Sampler der Spass macht und der sich einen Dreck um Konventionen schert. Ein solch kurzweiliges Werk haben zuletzt ‚International Pony’ geschaffen und zuvor vielleicht noch Jaques Lu Cont aka ‚Les Rhythmes Digitales’. Klar gibt es auch den ein oder anderen schwächeren Titel, aber insgesamt kommt man um dieses Album und die beiden Jungs nicht herum, wenn man auf gute elektronische Laune steht, die auch schon mal etwas poppiger ausfallen darf.