Manche Bands feiern ihr Jubiläum mit einer luxuriösen Wiederveröffentlichung, einer Tour oder wenigstens einem schicken T-Shirt. 'Messer' aber tun, was 'Messer' nun mal tun: Sie graben in den dunklen Ecken ihres Bandarchivs, wühlen in verstaubten Festplatten und tauchen mit einer Sammlung wieder auf, die so roh ist, dass man sich daran schneiden könnte. Die Unerhörten erscheint am 14. März 2025 bei Trocadero Records und versammelt B-Seiten, Demos, Outtakes und Kollaborationen aus 15 Jahren 'Messer'-Geschichte. Ein musikalischer Rorschachtest für alle, die wissen wollen, wo die Band herkommt und wohin sie sich bewegt.
Dass 'Messer' nie eine Band für den Mainstream waren, sondern stets mit einem Fuß in der Kunst, mit dem anderen im Dreck standen, hört man hier in jeder Sekunde. Zwischen post-punkigen No-Wave-Fragmenten, klirrenden Rhythmen und lyrischer Wucht reiht sich eine Auswahl von Stücken, die man sonst nur auf obskuren Vinyl-Pressungen oder vergriffenen Tapes gefunden hätte. Es klingt nach fiebrigem Kellerclub, nach Proberaum-Exzessen und nach dem seltsamen Moment, wenn das Neonlicht in der Eckkneipe zum ersten Mal nach fünf Bier unangenehm auffällt.
Die Tracklist ist ein wilder Streifzug durch die Bandgeschichte – von frühen Demos, die noch nach feuchtem Estrich und jugendlichem Größenwahn riechen, über verloren geglaubte B-Seiten bis hin zu unerwarteten Kollaborationen mit Dagobert und Vaovao. Zwischendurch tauchen Stücke auf, die so geheimnisvoll sind, dass selbst die Band wahrscheinlich nicht mehr genau weiß, wann und warum sie entstanden sind. Dass 'Messer' dabei nie klingen wie eine bloße Kopie ihrer Vorbilder (auch wenn Can, The Fall und Fehlfarben immer als entfernte Schatten über ihnen schweben), sondern stets ihren eigenen, unnachahmlichen Stil pflegen, macht Die Unerhörten zu weit mehr als einer nostalgischen Resteverwertung.
Ob als Soundtrack für düstere Nächte, als akustische Zeitreise oder einfach als Erinnerung daran, dass 'Messer' immer am spannendsten waren, wenn sie sich nicht an Regeln gehalten haben – diese Compilation ist ein Geschenk an alle, die es laut, kantig und ungeschliffen mögen. Oder, um es mit den Worten von Musikexpress zu sagen: „wie Neonlicht auf Eis“.
Messer – Die Unerhörten: 15 Jahre kantige Klänge und verlorene Schätze

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